Gestern starteten Sie Ihre Wiederholungstournee, nun ist auch Ihr Buch erschienen: "Ich weiß es nicht, wohin die Engel fliegen". Wieso wissen Sie es denn nicht?

LUDWIG HIRSCH: Ich kann das anhand meines Schutzengerls erklären. Manchmal fliegt es an mir vorbei, manchmal zu mir, manchmal denke ich: Herrgott, wo bist du denn? Dann wieder glaube ich, ich brauch' es überhaupt nicht, und auf einmal sitzt es auf meiner Schulter. Einfach unberechenbar.

Ihr Tourneetitel "Vielleicht zum letzten Mal" - Koketterie?

HIRSCH: Es ist so: Ich habe mir im Leben zwei große Türen aufgemacht. Eine zur Schauspielerei, die andere zur Musik. Es gibt aber eine dritte, die ist noch zu, und die würde ich auch gern aufmachen.

Nämlich?

HIRSCH: Ich habe das Schreiben im Lauf der Jahre lieb gewonnen, würde gern einmal mit einem Theaterstück oder einem Drehbuch beginnen. Und wenn diese Tür einmal aufgemacht ist, weiß ich nicht, ob mir etwa für Tourneen noch viel Zeit bleibt. Andererseits habe ich mit Universal Music einen lebenslangen Plattenvertrag. Das heißt, dass ich immer wieder CDs auf den Markt bringen werde. Und Tourneen sind das beste Mittel, diese CDs zu bewerben. Somit bleibt es beim "Vielleicht" im Titel.

Den Schauspieler Hirsch hat es schon länger nicht gegeben.

HIRSCH: Eine Zeitfrage. Doch jetzt gibt es, für den nächsten Sommer, ein Angebot von Joseph Vilsmaier ("Schlafes Bruder") für seinen Kinofilm "Es lebe der Zentralfriedhof". Das würde ich gern machen, und es wären willkommene Ferien von meinen anderen Tätigkeiten.