Dem merkwürdigen Bilanzierungsregulativ des ORF ist es zu "danken": Bereits vor zwei Jahren wurde die dritte Staffel der beliebten Serie "Oben ohne" gedreht (Staffel zwei sahen im Schnitt 737.000 Fans), aber erst ab Donnerstag kommen die sechs Folgen auf die Bildschirme. Die Kleine Zeitung sprach mit dem Paar Reinhard Schwabenitzky (Regie und Co-Autor) und Elfi Eschke (Hauptrolle der Sarah).

Was sagen Sie denn dazu, dass der ORF erst jetzt sendet?

REINHARD SCHWABENITZKY: Ich bin froh, dass die sechs Folgen eingesetzt werden, bevor sie ins Filmmuseum kommen...

ELFI ESCHKE: Ich weiß schon gar nicht mehr, was wir im Sommer 2008 gedreht haben, und wie viel Zeit vergangen ist, merkt man am deutlichsten an unserem Sohn Lukas, der ja auch mitspielt. Damals war er ein Kind, heute ist er 14 und ein Jugendlicher.

"Oben ohne" ist eine rein österreichische Serie ohne deutsche Partner. Ist das gut oder schlecht?

SCHWABENITZKY: Natürlich hätten wir bei Beteiligung der Deutschen mehr Geld, andererseits bin ich froh, wenn ich mit keinem deutschen Redakteur diskutieren muss. Hier muss ich den ORF loben: Alles ist im Fluss, man lässt uns in Ruhe. Keiner quatscht drein, kein Versuch von Zensur. In Deutschland hingegen habe ich schon Sachen erlebt, die nicht so erfreulich waren.

Wie beginnt die dritte Staffel?

SCHWABENITZKY: Willi alias Heinz Reincke ist verschwunden. Das hat auch damit zu tun, dass er privat ziemlich krank ist. An seiner Stelle kommt Branko Samarovski als Verwandter Frido Pribil ins Spiel. Er wird geholt, um "Horrorhilde" (Bibiana Zeller) endgültig aus dem Haus zu entfernen.

Zentralfigur bleiben Sie, Elfi Eschke, als tapfere Sarah. Mischen Sie sich als Ehefrau des Regisseurs je in die Entwicklung dieses Charakters ein?

ESCHKE: Nie. Wir wohnen auf dem Land, und mit dem Hausfrauenleben dort habe ich genug zu tun. Da bin ich schon froh, wenn ich einmal in Ruhe draußen sitzen und Kaffee trinken kann.

Während der Dreharbeiten reden Sie auch nichts drein?

ESCHKE: Bis auf gelegentliche Aufmüpfigkeit bin ich brav, das werden Ihnen alle bestätigen. Reinhard und ich sind jetzt schon so lange zusammen, dass er mich in- und auswendig kennt. Da müssen wir nicht mehr viel reden.

SCHWABENITZKY: Der große Vorteil an Elfi ist ihre Natürlichkeit. Da kommt alles aus dem Bauch. Ich mag keine Schauspieler, denen man immer anmerkt, dass sie "spielen".

Wird es eine Staffel vier geben?

SCHWABENITZKY: Es sieht so aus, denn einige Herren im ORF wissen ja doch, dass man österreichische Programme braucht. Dreieinhalb Bücher sind bereits fertig. Der ORF weiß nur noch nicht, ob er vier oder sechs Folgen möchte.