Ein volles Konzerthaus und jubelnde Zustimmung für die Interpreten - was will man mehr. Kein Wunder also, dass sich beim Gastspiel des Beethoven Orchesters Bonn im Congress Center Villach die Musiker mit Chefdirigent Stefan Blunier in ihrer Mitte nach dem glänzend absolvierten Programm noch in bester Stimmung Kärntner Schmankerln im nächstgelegenen Biergarten schmecken ließen.

Zuvor haben sie mit klingenden Spezialitäten vom Rhein ihr Publikum begeistert: mit einer unerhört spannungsgeladenen und selten zu hörenden Leonore-Ouvertüre Nr. 2 von Ludwig van Beethoven und als Zugabe mit der so gut wie nie gespielten, eher an eine Spieloper erinnernden Ouvertüre zu "König Stephan oder Ungarns erster Wohltäter" desselben Komponisten, womit die Gäste endgültig alle Sympathien der Zuhörer erworben haben.

Dazwischen Stücke zweier Zeitgenossen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten: Mendelssohn Bartholdys Violinkonzert, von der noch nicht zwanzigjährigen Elena Tanski meisterhaft gespielt und für eine Zugabe doch zu wenig beklatscht, sowie die vorwärts, auch in eine uns nähere Klangwelt drängende Sinfonie Nr. 3, die "Rheinische", von Robert Schumann.

Der Schweizer Stefan Blunier ist unter den Dirigenten einer der wenigen, die noch nie jemand als Star bezeichnet hat. Er ist auch nichts weniger als das; völlig uneitel gibt er sich den ganzen Abend der Musik hin, liefert seinem Orchester nicht mehr Einsätze als nötig und scheint lieber selbst in den Klängen zu baden.

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