BAD MITTERNDORF. "Conchita, for us you are the winner", dröhnt der Refrain des eigens geschriebenen Fan-Liedes aus den Lautsprechern. Denn Conchita ist den Bewohnern von Bad Mitterndorf, der Heimatgemeinde unserer Vertreterin beim Eurovision Song Contest, ganz und gar nicht wurst.

Im örtlichen Kurpark versammelten sich gestern zahlreiche Fans, um ihrer stimmgewaltigen Conchita beim Public Viewing die Daumen zu drücken. Schon vor Wochen ist im steirischen Salzkammergut das Wurst-Fieber ausgebrochen, vorübergehend wurde der Ortsname sogar auf "Bart Mitterndorf" umgeändert. Nur das Wetter meinte es mit den Fans nicht gut. Pünktlich bei Startnummer elf setzte starker Regen ein.

Doch davon lässt sich die Menge nicht abschrecken, sie will Conchita auf der großen Leinwand sehen. Alle Blicke sind auf sie gerichtet, als sie die Bühne betritt. "Bravo" hört man von allen Seiten, "wirklich Weltklasse, diese Stimme", sind sich die Zuschauer einig. Hände gehen in die Höhe und schwingen zum Rhythmus von "Rise Like A Phoenix", eine Dame hat sich sogar ins lila Abendkleid geworfen und tanzt. Nach Conchitas drei Minuten bricht in Bad Mitterndorf und Kopenhagen tosender Applaus aus, sogar Standing Ovations gibt es für die Steirerin.

War das jetzt das Siegerlied? Die Hoffnung darauf ist im Kurpark deutlich spürbar. Ein Platz unter den Top 3 ist für die Fans fast selbstverständlich. Für Conchita Wurst selbst ist da schon jede Topplatzierung "nur mehr eine Draufgabe". Den Bad Mitterndorfern geht es ähnlich, sie sind so oder so stolz auf sie. "Aber gönnen würde ich ihr den ersten Platz so sehr, sie ist so ein netter Mensch und eine wirklich großartige Sängerin. Davon hat sich jetzt auch ganz Europa überzeugen können", meint ein Fan, auf dessen T-Shirt groß "Bart Mitterndorf" steht.