Nach zwei Aufführungsserien des Musicals "Der Mann von La Mancha" im Schaubergwerk Seegrotte Hinterbrühl, bei denen insgesamt 6.000 Besucher verzeichnet wurden, hat der Verein "Bühne im Berg" als nächste Produktion Goethes "Faust I" angekündigt: In einer "komprimierten, werktreuen Inszenierung", wie Intendant Andreas Berger bei der Vorstellung des Projekts am Donnerstag anmerkte.

Regie führt Tamas Ferkay, Premiere ist am 7. Februar 2014. "Wir machen keine Karikatur aus dem Faust", versicherte Berger über die Hinterbrühler Fassung. Ferkay hat eine hundertminütige Version des Klassikers ohne Pause erstellt: "Es zwingt dazu, sich auf Wesentliches zu konzentrieren. Etwa Auerbachs Keller, die Hexenküche - das wird fehlen. Wer eine philosophische Auseinandersetzung erhofft, wird enttäuscht sein. Hier geht es um das Drama, und es soll deutlich werden, wie nah uns das alles heute noch ist. Die Modernität wird aber nicht durch billige Äußerlichkeiten stattfinden."

"Etwas Schwierigeres konnte der Intendant gar nicht ansetzen", ist sich der Regisseur der enormen Herausforderung bewusst: "Jedenfalls soll es keine Aufführung werden, nach der die Leute sagen: Für die Hinterbrühl war's ganz nett!" Von den Schauspielern verspricht sich Ferkay viel ("Deshalb bin ich auch mit ziemlicher Begeisterung dabei"): Die Hauptrollen sind mit Peter Fernbach (Faust), Alfons Noventa (Mephisto), Veronika Rivo (Gretchen), Wiens Öffi-Stimme Angela Schneider (Marthe) und Viktor Kautsch (Valentin) besetzt. Gabor Rivo steuert die Musik bei, die Ausstattung ist vorwiegend in schwarz-weiß und Grautönen gestaltet (Bühne: Erwin Bail, Kostüme: Babsi Langbein).

Das unterirdische Ziegelgewölbe des Festsaals der Seegrotte biete die ideale Kulisse für die Sinnsuche des Faust, sind sich Berger und Ferkay einig. Das stillgelegte Gipsbergwerk, das durch einen Wassereinbruch zum größten unterirdischen See Europas wurde, ist seit seiner Öffnung 1932 von über zehn Millionen Menschen besichtigt worden. Die Lufttemperatur beträgt 12 Grad, Sitzauflagen und Decken werden kostenlos bereitgestellt.

INFO: www.buehne-im-berg.at