Wenn deine Bilder nicht gut genug sind, warst du nicht nah genug dran." Als Robert Capa am 25. Mai 1954 in Thai-Binh, Französisch-Indochina, mit nur vierzig Jahren Opfer einer Landmine wurde, war er längst zur Ikone des modernen Fotojournalismus geworden. Seine Bilder gelten als Meilensteine der Kriegsreportage. Diametral zu den historischen Brandherden dieser Welt, lassen seine in Hollywood entstandenen Arbeiten eine längst verblasste Ära der Kinogeschichte wieder aufleben.

Die eindrucksvolle Werkschau führt durch alle Schaffensperioden des Endre Ernö Friedmann aus Budapest, der als Robert Capa zum Vater der modernen Reportagefotografie avancierte. Die Bilddokumente ziehen den Betrachter - auch in einer Zeit der visuellen Dauerüberflutung den Betrachter in ihren Bann, berichten vom Wahnsinn des Krieges, zeigen wilde Entschlossenheit, Heroismus, Verzweiflung, Angst, aber auch innige Momente von Nähe und Liebe. Die vielleicht berühmteste und kontroversiellste Aufnahme in der Schau entstand am 5. September 1936 bei einer Reportage im Spanischen Bürgerkrieg: ein Milizsoldat im Moment seines Todes. Schließlich zeigt die Anthologie noch das Wirken des Cineasten und Szenefotografen Capa in der Traumfabrik Hollywood.