Johannes Wildner wird neuer Intendant der Opern Air Festspiele in Gars am Kamp. Der österreichische Dirigent folgt dem seit 1990 tätigen Karel Drgac nach. Die Ernennung signalisiere den "Beginn einer neuen Ära", sagten die beiden Geschäftsführer Heribert Reisinger und Stephan Nistler.

Neben seiner internationalen Erfahrung und der musikalischen und organisatorischen Qualität habe Wildner vor allem durch seine "Begeisterungsfähigkeit" überzeugt. "Ich forciere eine kreative, aber klare Form des Musiktheaters: Ein Open Air mit der Burgruine und ihrer herrlichen Akustik im Mittelpunkt", so Wildner, der bereits Chefpositionen u.a. als Generalmusikdirektor der Neuen Philharmonie Westfalen, als Erster Ständiger Dirigent der Oper Leipzig oder als Erster Gastdirigent des BBC-Concert Orchestra führte. Der neue Intendant kündigte an, die Festspiele "spannend, aufregend und frech" ausrichten zu wollen. "Die Waldviertler sollen sagen können: Wo wir sind, ist nicht nur oben und wo wir sind, ist Oper."

Unter der neuen Intendanz steht ab 18. Juli 2014 die Oper "Der Freischütz" mit einem jungen Projektorchester am Programm. Der Freischütz passe genau in das Ambiente der Burg, in der die Natur und die Ruine das Bühnenbild, das Ensemble bilden, so Wildner: "Zum anderen passt diese Oper genau in unsere Zeit. Die Suche nach neuen Werten, das Loslassen von schädlichen, oft tödlichen Verhaltensweisen und Einstellungen."

Wildner begann seine Karriere bei den Wiener Philharmonikern. Der Schwerpunkt des promovierten Musikwissenschafters liegt in der Wiener Klassik, bei Bruckner, Mahler und der österreichischen Moderne. Sein progressiver und publikumsfreundlicher Ansatz war bereits in Deutschland erfolgreich: Dort brachte er u.a. den deutschen Fußballfans mit der Reihe "Oper im Stadion" Klassik näher. 50.000 Besucher lauschten in der Schalke 04-Arena den Klängen von "Aida" (2001) und "Carmen" (2003).