Wer in den 1980er-Jahren aufgewachsen ist, kann sich mit Sicherheit noch an den wunderbaren "Mr.Hitparade" Udo Huber und die von ihm moderierte Kult-Show "Die Großen Zehn" zurückerinnern. Wir blicken noch etwas weiter zurück, bis ins Jahr 1956, als im schweizerischen Lausanne die immer etwas belächelte Erfolgsgeschichte "Song Contest" ihren Ausgang nahm. Selbstverständlich sind so einige Siegertitel der letzten Jahrzehnte – auch nicht zu Unrecht – in Vergessenheit geraten, die folgenden "Großen Zehn" sollten aber auch jene kennen, die mit dem "Grand Prix d'Eurovision de la Chanson" ansonsten wenig am Hut haben.

1966: AUT - Udo Jürgens, "Merci Chérie"

Jürgen Udo Bockelmann, wie der Altmeister der heimischen Musikszene bürgerlich heißt, bedankte sich im Jahr 1966 bei seinem dritten Antritt in Folge äußerst charmant bei seinem Herzblatt und fuhr damit Österreichs bis dato einzigen Song-Contest-Triumph ein.

1967: GBR - Sandie Shaw, "Puppet on a String"

Ein Jahr später sorgte die Britin Sandie Shaw für einen mittleren Skandal, als sie in den hehren Hallen der Wiener Hofburg ihren Beitrag "Puppet on a String" barfuß (!) zum Besten brachte.

1972: LUX – Vicky Leandros, "Après toi"

Der für Luxemburg startenden Griechin Vicky Leandros war mit ihrem Siegertitel Après toi“ auch großer kommerzieller Erfolg beschieden: Von der Single wurden in mehreren Sprachversionen weltweit über 5,5 Millionen Exemplare verkauft.

1974: SWE – ABBA, "Waterloo"

Für das Schweden-Quartett Agnetha Fältskog, Björn Ulvaeus, Benny Andersson und Anni-Frid Lyngstad war der Auftritt im englischen Brighton definitiv kein zweites "Waterloo". Am 22. Oktober 2005 wurde in Kopenhagen das 50-Jahr-Jubiläum des Eurovision Song Contest gefeiert, "Waterloo" wurde zum besten Lied der Grand-Prix-Geschichte gekürt.

1982: GER – Nicole, "Ein bißchen Frieden"

Mit gerade einmal 17 Jahren gewann die Deutsche Nicole 1982 den Wettbewerb. Der pazifistische Siegertitel wurde weltweit über fünf Millionen Mal verkauft und stammt von Song-Contest-Faktotum Ralph Siegel.

1988: SUI - Céline Dion, "Ne partez pas sans moi"

Das Lied muss man nicht unbedingt kennen, die Interpretin aber schon: Die Kanadierin Céline Dion ist mit mehr als 230 Millionen abgesetzten Tonträgern eine der erfolgreichsten Popsängerinnen der Welt. Unter anderem bescherte sie uns allen den Titanic-Schmachtfetzen "My Heart Will Go On".

1990: ITA - Toto Cutugno, "Insieme: 1992"

Hier verhält es sich umgekehrt: Toto Cutugno dürfte wohl nicht (mehr) jedem ein Begriff sein, seinen eingängigen Siegertitel für "Bella Italia" hat man aber mit Sicherheit schon mal irgendwo gehört.

1998: ISR – Dana International, "Diva"

Die transsexuelle Dana International sorgte 1998 mit ihrem Triumph für eine große Sensation. 2011 vertrat sie Israel mit dem Song "Ding Dong" beim Bewerb in Düsseldorf, schied aber im zweiten Halbfinale aus.

2006: FIN – Lordi, "Hard Rock Hallelujah"

"Die spinnen, die Finnen": Die Zombie-Rocker rund um Mr. Lordi lieferten 2006 den mit großem Abstand ungewöhnlichsten Siegertitel der Grand-Prix-Geschichte ab.

2010: GER –Lena, "Satellite"

Zuerst verliebte sich ganz Deutschland in die hübsche Abiturientin aus Hannover, dann halb Europa. Lenas "Satellite" hielt sich volle 41 Wochen in den deutschen Charts.