GRAZ. Die Schweden Miriam Andersén (Foto) und Susanne Ansorg präsentierten in ihrer Meerschein-Matinee alte Lieder an Maria, die Mutter Gottes, aber auch an Maria Magdalena, die reuige Sünderin.

Dieser weibliche Kosmos wurde in Überlieferungen aus dem hohen Norden Europas gespiegelt, im okzitanischen Tanzlied, in britischen Balladen und italienischer Trecento-Musik. Stets elastisch und weich bewegte Andersén ihre Stimme, die sie selbst auf der Harfe oder dem Psalterium/Hackbrett begleitete. Auch die dichterischen Schönheiten, etwa des altdeutschen "Erdbeerlieds", wurden durch ihre sorgfältige Vokalformung deutlich.

Susanne Ansorg übernahm auf prachtvoll klingenden Fiedeln Instrumentalparts, die in ihrem gesanglichen Fließen Anderséns Stimme in nichts nachstanden. HERBERT SCHRANZ