Fans des Emanzipationsmärchens aus dem Mittelalter dürfen sich freuen: Sie kommen auch im dritten Teil der "Wanderhuren"-Trilogie voll auf ihre Kosten. Nachdem ihr Mann in den Krieg zieht, bleibt Marie (Alexandra Neldel) hochschwanger zurück und wird von des Königs Mätresse Hulda entführt.

Was erlebt Marie im "Vermächtnis"?

ALEXANDRA NELDEL: In diesem Film kämpft sie für ihre Familie. Ihr wird ihr Kind genommen, und sie tut alles, um es wiederzubekommen. In den ersten beiden Teilen hat sie für ihr Recht, für ihre Liebe gekämpft. Jetzt geht es um die Familie - das ist immer ein großes Thema, für Frauen wie für Männer.

Gab es für Sie in der Figur noch neue Facetten zu entdecken?

NELDEL: Ja, auf jeden Fall, Marie ist reifer geworden.

Was denken Sie, ist die "Wanderhure" für Sie als Schauspielerin eine prägende Figur?

NELDEL: Das haben die Leute auch schon bei "Verliebt in Berlin" gedacht. Ich finde es aber gar nicht schlimm, wenn es heißt, man ist durch eine Rolle geprägt. Ist doch auch schön, wenn das Publikum so mitfiebert.

Wie recherchieren Sie für Ihre Rollen?

NELDEL: Man kann nur in Büchern nachschlagen und sich mit Fachleuten unterhalten. Aber was Marie durchlebt hat, ist ja nicht eins zu eins so zu übernehmen. Unsere Wahrnehmung, unsere Sicht auf das Mittelalter ist immer fiktional.

Ist mit "Das Vermächtnis der Wanderhure", dem letzten Teil der Trilogie, Maries Schicksal auserzählt?

NELDEL: Ob da noch etwas kommt, kann ich nicht sagen. Ich denke aber nicht, da immer eine Trilogie geplant war, die wir jetzt abgeschlossen haben.

Was werden wir als Nächstes von Ihnen sehen?

NELDEL: Da kommt im Frühjahr was Spannendes. Für Sat 1 habe ich "Der Minister" gedreht. Eine Politsatire.

Würde es Sie schauspielerisch reizen, vom Unterhaltungsfach stärker ins dramatische Fach hineinzuwachsen?

NELDEL: Was Marie macht, ist ja schon sehr dramatisch. Und ich unterhalte einfach gern. Unterhaltung ist auch Drama, und "Die Wanderhure" ist durchaus ein ernstes Thema, auch wenn der Film im Mittelalter spielt.

In Österreich drehen Sie in absehbarer Zeit nicht?

NELDEL: Erstmal ist nichts geplant. Ich hoffe, dass ich es zum Skifahren nach Österreich schaffe.