Eigentlich wollte Dota Kehr aus Berlin mit ihrer Band ja gar keine lauten Lieder singen. Ein "Klassikpublikum" vermutete sie beim Carinthischen Sommer am Montagabend in Villach. Die älteren Semester gingen dann aber auch bei phonstarken Titeln ganz schön mit.

Als was soll man sie bezeichnen? Als Liedermacherin mit Hang zur deutschen Welle, zum Rap, zum Reggae und wer weiß wohin sonst noch? Unter'm Strich bleibt, dass Kehr eine beachtliche Songwriterin ist, die in ihrer kurzen Karriere schon so ziemlich alles besungen hat, was sich und uns bewegt: die Umweltzerstörung, die Gier und die Wirtschaftskrise, soziale Probleme. Vor der Pause ragten zwei Lieder heraus: ein Song über jemand Paranoiden ("Zimmer") und ein anderer über eine zerbrochene Liebe ("Wo soll ich Dich suchen?").

Das Talent Kehrs beim Songschreiben kann mitunter nicht mit ihren sängerischen Qualitäten mithalten, authentisch wirkt das aber allemal. Auch in der Band (Gitarre, E-Bass, Schlagzeug) werken solide Könner ihrer Instrumente. Kehr schöpft wahrlich aus dem Vollen, bringt etliche frisch komponierte Titel und lässt sich durch den Applaus zu gleich mehreren Zugaben überreden.