Wenn Martin Gruber meint, er freue sich "immer wie ein Schnitzel, wenn es wieder zum Dachstein geht", klingt das bei ihm nicht aufgesetzt, sondern ehrlich. Denn bei den Dreharbeiten zu "Die Bergretter" darf er nicht nur die Hauptrolle in der ZDF-Serie verkörpern, sondern auch seinem liebsten Hobby frönen: dem Klettern. Die Erfahrung des 42-Jährigen in den Wänden ist so groß, dass nur zehn Prozent seiner Szenen von einem Stuntman übernommen werden müssen. "Und das nur aus versicherungstechnischen Gründen", sagt der Münchner schmunzelnd.

Bis Oktober entstehen in der Ramsau fünf 90-Minüter, die 2013 als "Die Bergretter" im ZDF zu sehen sein werden. Nach Protesten in Österreich wurde das Format umbenannt: Seit dem Ende des Nationalsozialismus gibt es die Bezeichnung Bergwacht nicht mehr. Nur alte Folgen (Donnerstag in ORF 2, donnerstags im Heimatkanal) behalten den Titel.

Barkeeper

Zur Schauspielerei hat es Gruber zufällig verschlagen: Eigentlich wollte er als Barkeeper "die Welt bereisen", ehe er unversehens als Kleindarsteller 200 Mark verdiente. "Ich habe gedacht, so einfach geht das? Und obwohl ich schnell gemerkt habe, dass es so einfach nicht geht, bin ich nach New York, um Schauspiel zu studieren", erzählt der zweifache Vater. Seit Mitte der 90er-Jahre ist es als Darsteller in TV-Produktionen gut gebucht. Für seine Entwicklung substanziell war die Zeit von 2006 bis 2009 bei der Telenovela "Sturm der Liebe". Dank des dichten Drehplans erlebte Gruber eine "geniale Möglichkeit, viel zu drehen, und eine tolle Quelle an Reichhaltigkeit".

Denkwürdig war seine Begegnung mit der Serie "Bergdoktor" 2007: "Als ich mich als Martin Gruber für die Rolle des Martin Gruber beworben habe, dachte man an einen Scherz." Den Zuschlag bekam Hans Sigl, mit dem er heuer dafür ein sogenanntes Cross-over von "Bergdoktor" und "Bergretter" gedreht hat.

Fanwanderung: "Auf den Spuren der Bergretter" von 12. bis 14. Oktober in Ramsau. Infos unter: www.heimatkanal.de