MAK.

Die "Regenbogenvitrine" leuchtet (fast) wie ein Regenbogen. Von Weiß bis Grün sind im keilförmigen Ausstellungsmöbel Gegenstände der unterschiedlichsten Art arrangiert. Was sie darüber hinaus verbindet? Sie stammen allesamt aus den Sammlungen des Wiener Museums für angewandte Kunst. Und sie bringen den Titel der aktuellen Schau auf den Punkt: "Magie der Vielfalt".

Eine "Arbeitsausstellung" nennt MAK-Chef Christoph Thun-Hohenstein die bunte Präsentation, mit der laut Untertitel "Das MAK als angewandter Raum der Zukunft" vorgestellt werden soll. Als Raum, in dem "die von Kunstgegenständen und ihrer Verknüpfung ausgehende Magie" dazu genutzt werden soll, "neue Erkenntnisse zu generieren". Was diese neuen Erkenntnisse sein könnten? Thun-Hohenstein: "In einer Zeit, in der Expertinnen und Experten in so lebenswichtigen Bereichen wie Klimaschutz, Finanzen und Wirtschaft einander fundamental widersprechen, ist die Kunst - die freie wie die angewandte - mehr denn je gefordert, Orientierungspunkte für einen neuen, lebenskundigen und dadurch mündigen und individuell handlungsfähigen Menschen zu liefern."

Das mag so neu nicht sein, führt eine Programmatik weiter, die schon Peter Noever auf seine Fahnen geschrieben hatte. Warum auch nicht? Mit Arbeiten von Franz West, Heimo Zobernig, Josef Dabernig und Birgit Jürgenssen wird auch dessen Weg der Einbindung "freier" Kunst fortgesetzt.

Die vom Künstlerduo Krüger & Pardeller eingerichtete muntere Schau liefert jedenfalls viele Anregungen, ermöglicht die lustvoll-kritische Konfrontation mit den Produkten menschlichen Gestaltungswillens. Durch Zeiten und Räume hindurch.

Nicht zuletzt ist "Magie der Vielfalt" Erinnerung an grandiose Sammlungen, mit deren Exponaten sich noch viele spannende Ausstellungen gestalten lassen. WALTER TITZ

Magie der Vielfalt. Bis 25. März. Museum für angewandte Kunst Wien. www.mak.at