Nach der Verurteilung des Kunstfälschers Wolfgang Beltracchi gehen Ermittler davon aus, dass noch längst nicht alle unechten Werke gefunden worden sind. "Wir vermuten, dass weitere Fälschungen im Umlauf sind", sagte der Berliner Kriminalhauptkommissar Rene Allonge. Es müsse davon ausgegangen werden, dass noch mehr als 25 gefälschte Bilder in alle Welt verkauft wurden.

"Die Suche geht weiter." Erst kürzlich sei eine weitere Fälschung in Japan aufgetaucht.

Beltracchi löste einen der größten Kunstfälscher-Skandale aus. Er schleuste als Drahtzieher einer vierköpfigen Fälscherbande jahrelang gefälschte Meisterwerke von Avantgarde-Künstlern wie Max Ernst und Max Pechstein in den Kunstmarkt geschleust und Millionen kassiert. Die Bilder hingen in Museen und bei Sammlern. Im Oktober 2011 war er in Köln zu sechs Jahren Haft verurteilt worden.

Laut Allonge wurden mehr als 50 Fälschungen in dem Prozess aufgeklärt, hinzu kämen 21 Fälschungen aus den 90er Jahren. "Auf 100 Fälschungen kommt man aber schon", sagte Allonge zu dem aktuellen Stand. Berlin ist in die Ermittlungen involviert, weil es hier beim Landeskriminalamt eines der bundesweit drei Spezialdezernate für Kunstdelikte gibt.