Ein Lawinendrama und zugleich eine Liebesgeschichte: "Der Atem des Himmels", heute im ORF-Hauptabendprogramm und um 22.20 Uhr im ZDF, ist zwar Reinhold Bilgeris Regiedebüt, aber nicht die erste Rolle seiner Frau Beatrix - oder Beatrice, wie sie sich nun als Schauspielerin für den internationalen Markt nennt.

So war sie etwa Roy Blacks letzte Filmgeliebte in "Ein Schloss am Wörthersee", drehte unter Franz Antel die geschmeidige Biografie "Johann Strauss: König ohne Krone" und die Klamotte "Popcorn und Paprika" (an der Seite von Jenny Jürgens) und gab unter Dieter Wedel eine Bartänzerin im Politthriller "Der Schattenmann".

1995, nach der Geburt ihrer Tochter Laura, zogen sich die Bilgeris für mehrere Jahre aus dem Scheinwerferlicht zurück, die Verfilmung von Reinholds Roman "Der Atem des Himmels" läutete das Comeback ein - als Familienprojekt, spielt doch auch Laura mit, und wurde für die Finanzierung des 4,5 Millionen Euro teuren Heimatdramas das wunderschöne Haus oberhalb von Dornbirn mit Blick auf das Rheintal verpfändet.

Dabei wollte Kopf, wie Beatrix mit Mädchennamen hieß, ursprünglich Krankenschwester werden, doch die Kür zur Miss Vorarlberg änderte alles. "Für den Laufsteg war ich zwar zu klein, aber ich habe danach große Werbekampagnen etwa für eine Schokoladenfirma und eine Kaffeesorte gemacht, auch als Model für Plakate von Bade- und Unterwäsche war ich gut gebucht", erinnert sie sich.

Schauspielunterricht nahm sie u. a. bei Ida Krottendorf, "da ging es vor allem um das Ausmerzen meines Dialekts", erzählt Beatrix, die seit nunmehr fast 30 Jahren mit Reinhold zusammen ist. Geheiratet wurde unter Mediengetöse 1989. "Wir sind die letzten Mohikaner", lacht sie. Mit dem eigenen Mann als Regisseur zu drehen, empfand sie "nur als Vorteil, denn wir verstehen uns blind". Gefunkt hat es im Landesstudio Vorarlberg: "Am Schminktisch. Damals suchte er für ein Musikvideo eine Frau, die man als Nofretete herrichten kann. Als sich unsere Blicke trafen, war alles klar". Also fast wie im Märchen. CHRISTIAN UDE