Der Vorhang steht offen, bevor die Höllenfahrt beginnt. Viel Ausstattung braucht die slowenische Regisseurin Mateja Koležnik nicht für das diabolische Kammerspiel, das Martin McDonagh in knapp zwei Stunden entfaltet. Raimund Orfeo Voigt hat für sie vier um die Mitte drehbare Wände auf die Bühne gestellt, die sich leicht zu trist möblierten Räumen aus größeren und kleineren Kreissegmenten kombinieren lassen. Meistens sieht man Valene und Coleman beim Streit in der Wohnküche ihres Bauernhauses im irischen Leenane. Je läppischer der Grund, desto heftiger die Emotion, mit der Michael Maertens und Roland Koch aufeinanderprallen. Aus dem Missverhältnis zwischen Anlass und Wirkung entsteht grotesker Witz, den die beiden virtuos und wohldosiert einsetzen.
Thomas Götz