Von welchem Beruf haben Sie als Kind geträumt?

Ich wollte unbedingt „erwachsen“ werden, dann darf man alles, kann alles und weiß alles. Unabhängig davon fand ich Themen rund um Astronomie und Weltraum faszinierend.

Was haben die Lehrer über Sie gesagt?

Ich denke, so etwas in der Art: „Wenn sie muss, macht sie“.

Auf welche außerschulische Leistung sind Sie heute stolz?

Dass ich mir nach der Matura einen einjährigen USA-Aufenthalt selbst finanziert habe, und es mir darüber hinaus auch noch gelang, Fortbildungen vor Ort erfolgreich zu absolvieren.

 Wer hat Sie am meisten gefördert?

Es waren immer wieder Vorgesetzte, die hohes Vertrauen in mich gesetzt haben. Zufall und ein wenig Glück spielen darüber hinaus aber auch eine Rolle.

Wo haben Sie das Führen gelernt?

Die notwendigen Werkzeuge für ein funktionales Führungshandeln habe ich mir in einer umfassenden berufsbegleitenden Weiterbildung angeeignet. Darüber hinaus ist Führung durch Erfahrung lernbar - Grundvoraussetzung dafür ist ein ausgeprägtes Maß an persönlicher und sozialer Kompetenz.

Auf wessen Rat hören Sie?

Ich höre immer auf Rat, sofern dieser für mich inhaltlich fundiert ist.

Was zeichnet einen guten Chef aus?

Neben fachlicher auch persönliche und soziale Kompetenz. Daneben Klarheit, Konsequenz, Entscheidungsfähigkeit. Außerdem ein hohes Maß an Selbstreflexion - für mich eine Grundvoraussetzung zur Erlangung von Krisenkompetenz. Auch sollte eine gute Führungskraft die Fähigkeit besitzen, das „große Ganze“ zu sehen, ein klares Ziel vor Augen haben und die Fähigkeit, dieses auch an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verständlich zu kommunizieren - nur so kann Identitätsbildung und damit Mitarbeiterbindung im Unternehmen gelingen.

Was schätzen Sie an Mitarbeitern?

Fachliche Kompetenz, die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, Neugier, Leidenschaft und Engagement, den „Blick über den Tellerrand“, die Fähigkeit, vernetzt zu denken, Ehrlichkeit und Loyalität.

Was war Ihre wichtigste Begegnung?

Die mit meiner Tochter nach ihrer Geburt.

Wann haben Sie zuletzt etwas Neues gelernt?

Heute Vormittag, als mir ein Mitarbeiter die Normvorgaben für die statische Auslegung eines Biogasspeichers erklärt hat.

Wie bewältigen Sie Stress?

Um aus dem Hamsterrad der Gedanken aussteigen zu können, hilft Sport bzw. Bewegung in der Natur. Zu meinen Hobbys zählen auch Reisen und Eintauchen in fremde Länder und Kulturen: Diese „physische“ Horizonterweiterung bedingt zumeist eine „psychische“ Erweiterung des Horizonts und Perspektivenwechsels.

Wie nützen Sie soziale Netzwerke?

Sowohl beruflich als auch privat sehr eingeschränkt.

Worauf achten Sie bei einer Bewerbung?

Neben erforderlichen fachlichen Qualifikationen versuche ich im Gespräch möglichst viel vom Menschen „hinter dem Lebenslauf“ zu erfahren. Welche Wertvorstellungen hat er, wie „tickt“ er, welches Arbeitsumfeld ist für ihn das optimale ...

 Sind Sie für die Frauenquote in Chefetagen?

Ja. Die Verantwortung darf aber nicht allein auf die Unternehmen abgewälzt werden, auch die Politik muss in die Verpflichtung genommen werden, endlich die erforderlichen Rahmenbedingungen (Stichwort: qualitativ hochwertige Kinderbetreuung) zu schaffen bzw. zu verbessern.

Welches Buch empfehlen Sie?

Ich lese gerade „Homo Deus“.

Was erzürnt Sie als Staatsbürgerin?

Die viel zu langsam bzw. gar nicht umgesetzten Reformen unseres Gesundheits-, Sozial- und vor allem Bildungswesens. Und: auf politischer Ebene unsachliche, populistische Diskussionen zu diesen Themen.

Was ist Ihr Beitrag zum Thema Nachhaltigkeit?

Ich versuche, zumindest in der Stadt, so viel wie möglich mit dem Fahrrad zu fahren. Außerdem bemühe ich mich, auf Plastikverpackungen zu verzichten.

Welches Auto fahren Sie?

Ein deutsches.

Worauf kommt es an im Leben?

Darauf, dass wir uns in der Welt aufgehoben und nicht in die Welt geworfen fühlen. Es geht darum, etwas zu geben und etwas zurückzubekommen.