"Oart, oart, oart“ gefolgt von einem spitzen „Pieps“: So hören sich die Balzrufe der männlichen Waldschnepfe an. Aus der Aneinanderreihung von „Pliep“-Lauten lässt sich auf den Erregungszustand des Vogels schließen. Das Erkennen von Vogelrufen ist nicht nur erbauliches Hobby, sondern auch zunehmend relevant für den Naturschutz, seitdem technische Hilfsmittel die Überwachung von Tierbeständen enorm erleichtern.

Stephanie Wohlfahrt
Stephanie Wohlfahrt © Bodo Thausing

Stephanie Wohlfahrt hat im Rahmen ihrer Ausbildung zur Naturschutzfachkraft an der FH Kärnten an so einem Überwachungssystem geforscht. Die Biologin und Wildökologin hat dort als Abschlussarbeit den „Schnepfen-Check“ entwickelt: eine effiziente und flächendeckende Monitoringmethode für Tierarten mit charakteristischen Rufen mittels automatisierter Audioaufnahmen.
„Bisher brauchte es viele kostenintensive Arbeitstage von Forschern im Freiland. Mit dem Monitoring-System reicht es, Aufnahmegeräte aufzuhängen, sie drei Wochen laufen zu lassen, wieder einzusammeln und die Daten auszuwerten“, sagt Wohlfahrt.

Nicht nur für die Waldschnepfe lasse sich das System einsetzen, sondern für alle Tierarten, die sich akustisch unterscheiden lassen. Naturschutzrelevante Maßnahmen könnten so breit und kostengünstig angewandt werden. Die Herausforderung in der Umsetzung des Projekts bestand für Wohlfahrt in der Technik: „Das Gebiet war neu für mich, ich musste mich erst mit Elektrotechnik und Softwaredesign vertraut machen – es machte aber Spaß.“

So viel Spaß, dass Wohlfahrt jetzt an der FH an der Weiterentwicklung des Systems arbeitet. So soll es um Kameras und andere Sensoren erweitert werden und in der Lage sein, Daten drahtlos und in Echtzeit an die Forscherteams zu schicken. „Das Ziel ist eine Dauerbeobachtungsstation, die Daten aus der Umwelt abrufen kann und diese durch Algorithmen sofort übersichtlich aufbereitet.“