15 Minuten sind oft alles, was man für ein professionelles Familiengespräch braucht. Angewendet wird diese Gesprächsform in der Pflege und Betreuung von Pflegebedürftigen, beforscht wurde es vom Studiengang Gesundheits- und Krankenpflege der FH unter der Projektleitung von Melitta Horak und der Projektmitarbeit von Marion Ruppnig.


„Das Familiengespräch beinhaltet einen systematisch aufgebauten, forschungsbasierten Interviewleitfaden für eine professionelle, konzeptgeleitete Gesprächsführung im Umgang mit Familien in Pflege- und Betreuungssituationen“, sagt Horak. Die Hochschullehrende kooperiert im Praxisforschungsprojekt „Familienzentriertes Case Management“ mit der Wiener Sozialdiensten Alten- und Pflegedienste GmbH, dem größten Anbieter für soziale Dienste in Wien.

Melitta Horak (FH-Bereich Gesundheit & Soziales)
Melitta Horak (FH-Bereich Gesundheit & Soziales) © FH/Wilpernig

Am Projekt teilgenommen haben 14 Case Manager, darunter 13 diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegepersonen und eine Sozialarbeiterin. „Sie erleben in der täglichen Arbeit in Pflege- und Betreuungssituationen immer wieder große Herausforderungen im Umgang mit den Pflegebedürftigen und deren Familienmitgliedern“, sagt Horak. Das 15-minütige Familiengespräch trägt dazu bei, die Belastungen für alle Beteiligten zu reduzieren und die Zusammenarbeit zu optimieren, so ein Ergebnis der Projektevaluierung. Als Konsequenz wird das Gespräch nun flächendeckend bei den Wiener Pflegediensten eingeführt.