Noten haben uns durch die gesamte Bildungslaufbahn begleitet: Sie geben uns Feedback zum Lernerfolg und zeigen anderen, was wir in der Schule geleistet haben. Die Zahlen Eins bis Fünf sind aber nicht die einzigen Faktoren, die den Erfolg von Lehre und Lernen abbilden: Die seit Kurzem verpflichtenden Kompetenzmessungen in der 3. und 7. Schulstufe erzeugen ebenfalls Daten, die Lehrer zunächst deuten müssen. Die PH Kärnten unterstützt dabei.

Anneliese Nageler-Schluga
Anneliese Nageler-Schluga © KK/PH

Und zwar im Rahmen des Fortbildungsformats „2DUR“, das die gemeinsame systematische Weiterentwicklung der Lern- und Lehrprozesse in Schulen fördern soll. Anneliese Nageler-Schluga leitet das Projekt an der PH und erklärt die Absicht so: „Lehrer haben ganz oft ein Gefühl dafür, was im Unterricht funktioniert und was nicht. Das Format unterstützt dabei, über die eigenen Deutungsmuster hinaus zu kommen und die Daten, die ihnen vorliegen, professionell zu betrachten.“

Zu dieser Betrachtung gehört vor allem, dass man sie nicht alleine durchführt. Kern des Projekts sind Lerngemeinschaften, in denen regelmäßig Feedback von Kollegen eingeholt wird, um von- und miteinander zu lernen. Die Einbeziehung anderer Perspektiven soll dabei helfen, die eigenen Unterrichtsmethoden zu hinterfragen. „Professionelle Lerngemeinschaften, das zeigt auch die Literatur, sind ein zentraler Erfolgsfaktor für gute Schulen“, sagt Nageler-Schluga. Deshalb sollte an Schulen dafür auch Zeit geschaffen werden – etwa in bestehenden Formaten wie bei pädagogischen Tagen oder Schulkonferenzen.

Einen Leitfaden für den Ablauf der Lerngemeinschaften liefert die PH gleich mit. Darin wird aufgezeigt, wie Lehrer die Daten aus Kompetenzmessungen für ihren Unterricht nutzen können. „Sie analysieren die Ergebnisdaten und bringen sie in einen Zusammenhang mit dem eigenen Unterricht. Dadurch erhalten sie Einblick in die Wirkung von Lehr- und Lernprozessen“, sagt Nageler-Schluga.