Frau Vizerektorin, wohin bewegt sich der Fokus der pädagogischen Forschung?
ELISABETH WINDL: Es geht verstärkt um das große Thema der Professionsforschung: Wir bedenken noch mehr als bisher, was wir künftigen Lehrern mitgeben müssen, damit sie 40, 45 Jahre im Berufsleben bestehen können. Da geht es gar nicht vordringlich um die Lösung von aktuellen Problemen, sondern vielmehr um Einstellungen und Haltungen, die eine stabile Lehrpersönlichkeit ermöglichen und den Lehrern erlauben, auf Herausforderungen flexibel zu reagieren.


Wie müssen diese Lehrpersönlichkeiten beschaffen sein?
WINDL: Gern mit Kindern zu arbeiten, ist zu wenig. Neben dieser Begeisterung brauchen junge Menschen, die den Lehrberuf ausüben wollen, auch Resilienz und die Akzeptanz dafür, dass jeder Schüler individuelle Stärken und Schwächen hat.

Elisabeth Windl
Elisabeth Windl © KK/PH


Sie kommen von der niederösterreichischen PH an die in Kärnten – welche Stärken finden Sie hier vor?
WINDL: Die Einmaligkeit des Forschungslands. Kärnten ist als Teil des Alpen-Adria-Raums in einer hervorragenden Position, zukünftige Fragestellungen zu Diversität und Mehrsprachigkeit zu behandeln.

Was lässt sich daraus lernen?
WINDL: Der Blick auf andere Kulturen, wie wir miteinander umgehen. Wir sollten diese Option im Forschungsbereich weiter forcieren – und wir wollen mit der stärkeren Einbindung unserer Masterstudierenden ihnen die Bedeutung der Wissenschaft besser vor Augen führen.