Dass sich an einer Fachhochschule noch kein Doktoratsstudium absolvieren lässt, gilt schon seit Längerem als Fehlentwicklung in der österreichischen Bildungslandschaft. Der Grund dafür ist das fehlende Promotionsrecht, über das derzeit nur Universitäten verfügen. Die mittlerweile verstärkte Zusammenarbeit mit der Medizinischen Universität Wien erlaubt nun ein kooperatives Doktoratsstudium an der FH Kärnten. Inhaltlich geht es dabei um Gehirnforschung.

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Günther Grabner kommt selbst aus diesem Forschungsfeld und hat die Kooperation aufseiten der FH vorangetrieben. „Wir bieten ein neues Doktoratsstudium an, das es nirgendwo anders gibt. Wir bündeln dabei die wissenschaftliche Expertise und modernste technische Ausstattung von drei Fachbereichen der Medizinischen Universität Wien mit den Ressourcen der FH Kärnten“, sagt der Leiter des Masterstudiengangs Medical Engineering and Analytics.

Inhaltlich geht es um neue Methoden im Bereich der Ultrahochfeld-Magnetresonanztomographie, mit der Fortschritte in der Behandlung von Hirntumoren und Erkrankungen wie Multipler Sklerose erzielt werden sollen. Künstliche Intelligenz wird eine wichtige Rolle in der Erkennung von Krankheitsanzeichen spielen, die FH investiert dafür in leistungsstarke Computer. Das medizinische Know-how steuert die MedUni Wien bei, wo die Doktoranden der FH Kärnten Vorlesungen besuchen werden. Das Programm umfasst darüber hinaus Auslandsaufenthalte an renommierten Forschungseinrichtungen, es konnte unter anderem das renommierte MIT in den USA als Partner gewonnen werden.

„Unser Lehrplan sieht außerdem vor, die Studierenden in Richtung einer Firmengründung zu ermutigen. Gerade im Bereich der Künstlichen Intelligenz ist das Potenzial für neue Start-ups besonders groß, die unterstützen wir mit der FH-Gründergarage“, sagt Grabner. Sieben dieser Studienplätze wurden ausgeschrieben, derzeit laufen die Hearings. Starten soll das Programm im Herbst.

Dieser Artikel erscheint in Kooperation mit der Kärntner Hochschulkonferenz. Die redaktionelle Verantwortung liegt ausschließlich bei der „Kleinen Zeitung“.