Die Herstellung von Beton ist eine energieintensive Angelegenheit. Große Mengen an Wärmeenergie werden benötigt, um dem Baustoff die gewünschten Eigenschaften hinsichtlich Härte und Festigkeit zu verleihen – mit einer entsprechend schlechten CO2-Bilanz, da die Wärme vor allem aus fossilen Energiequellen stammt. Seit über zwei Jahren forscht die FH Kärnten daran, wie der Baustoff umweltschonender werden kann – nun gibt es Ergebnisse.

Der Studiengang Bauingenieurwesen hat im Rahmen des internationalen Kooperationsprojekts „Cleanstone“ einen ressourcenfreundlichen „Ultrahochfesten Beton (UHPC)“ entwickelt. „Wir haben dafür eine nachhaltige Materialzusammensetzung verwendet, die auf Überschussmaterial aus dem Bergbau basiert“, sagt Sandra Ofner, die im FH-Baulabor an der Entwicklung mitarbeitete. Für den neuen Beton wird also bereits vorhandenes Material „recycelt“, was gleichzeitig eine Effizienz- und Produktivitätssteigerung in der Steinindustrie mit sich bringt. Die Branche, die an der Kooperation mitgewirkt hat, soll in ein neues, umweltbewusstes Zeitalter geführt werden, so ein Ansinnen des Projekts. Firmen hätten schon Interesse angemeldet, berichtet Ofner.
Vor allem der Einsatz des neuen Betons in der Praxis macht viele Bauunternehmen neugierig. Die feinkörnige Materialzusammensetzung ermöglicht eine hohe Druckfestigkeit des Betons. Dadurch verringert sich das eingesetzte Materialvolumen – die Bauteile daraus sind leichter, aber widerstandsfähiger und langlebiger.
Ressourcenschonender wird somit sein Einsatz. Damit möglichst viele von den neuen Erkenntnissen profitieren, hat die FH die Ergebnisse über das Recyclingpotenzial der Materialien bei einer Abschlussveranstaltung und auf einer internationalen Konferenz präsentiert. Ofner: „Mit dem Projekt wurde ein Grundstein für weitere gemeinsame Forschungsthemen mit der Branche gelegt.“