Es ist eine bunte Mischung an Professionen, die sich an der Pädagogischen Hochschule versammeln: Ehemalige Lehrerinnen und Lehrer, Hochschullehrende, Mentoren und Wissenschaftler – in der Ausbildung von künftigen Lehrern ist eine Vielzahl an Akteuren involviert. Ein Forschungsprojekt an der PH hat sich nun zum Ziel gesetzt, mehr über diese Personengruppen herauszufinden, und stellt dabei auch die Frage: Wer bildet eigentlich die Lehrerbildner aus?
„Niemand hat dafür studiert, Lehrerbildner zu werden, es gibt keine institutionelle Ausbildungsstätte in Österreich. Das MOFET Institut in Israel, mit dem die PH zum größeren Thema Teacher Educators zusammengearbeitet hat, bietet etwa Qualifizierung für Personen, die Lehrer aus-, fort und weiterbilden“, sagt Maria Wobak. Sie organisiert das Forschungsprojekt an der PH und kann von den Ergebnissen einer Befragung unter den Lehrerbildnern berichten. „In unserer Studie haben wir gesehen, dass die Lehrerbildner im Umgang mit Studierenden sich ständig hinterfragen und sich in die Situation der Studierenden hineinversetzen. Lehrerbildner befinden sich in einer pädagogischen Doppelrolle, in der sie einerseits Wissen vermitteln und gleichzeitig ein Modell für gute Wissensvermittlung sein müssen“, sagt Wobak. Die Vorbildfunktion von Lehrerbildnern sei ein wesentlicher Aspekt ihrer Arbeit – nur wenn in der Lehrerausbildung wirkungsvolle Didaktik vorgezeigt werde, bestehe auch die Chance, dass in weiterer Folge auch an den Schulen guter Unterricht stattfindet.
Die Forschungsergebnisse dienen auch dazu, die interne Fortbildung an der PH effektiver zu machen. „Wir möchten den Lehrerenden eine Plattform bieten, um sich weiterzuentwickeln, aber auch Neueinsteiger an die wesentlichen Werte und Regeln heranführen, die für den Lehrberuf wichtig sind“, sagt Wobak. Das Forschungsfeld wird an der PH noch weitere Jahre Thema sein.