Seit Mai 2018 ist Stephan Dickert Universitätsprofessor für Allgemeine Psychologie und Kognitionsforschung am Institut für Psychologie. Seine Antrittsvorlesung hält er am 6. Februar zum Thema "Die Wahrnehmung und Verarbeitung von Informationen in prosozialen Entscheidungsprozessen".

Regelmäßig werden wir mit den humanitären Folgen von Krisen bzw. Katastrophen und der Notwendigkeit zu helfen, konfrontiert. Dieser Vortrag gibt einen Einblick in die wissenschaftlichen Erkenntnisse, warum Menschen bereit sind, Hilfe zu leisten. Im Mittelpunkt steht dabei die Forschung zu emotionalen und kognitiven Prozessen. Eine Kernfrage ist, wann und wie Emotionen durch Hilfsaufrufe geweckt werden und welche Emotionen tatsächlich prosoziale Entscheidungen beeinflussen. Kognitive Faktoren, wie die Wahrnehmung von Opferstatistiken und Kosten-Nutzen Abwägungen, können ebenfalls das Ausmaß der Hilfe bestimmen. Das komplexe Zusammenspiel dieser Informationsverarbeitungsprozesse führt dazu, dass wir oftmals nicht bereit sind zu helfen, selbst wenn es in unseren Möglichkeiten liegt.

Zur Person

Stephan Dickert studierte Psychologie an der University of California in Los Angeles (Bachelor 2001). An der University of Oregon absolvierte er 2003 den Master und 2008 den PhD in Psychologie. Bis zu seiner Berufung an die Alpen-Adria-Universität war Stephan Dickert Senior Research Fellow am Max-Planck-Institut zur Erforschung von Gemeinschaftsgütern in Bonn, Assistant Professor in Psychologie an der Linköping University in Schweden und Assistant Professor am Institut für Marketing & Consumer Research an der WU Wien. Neben seiner Tätigkeit an der Alpen-Adria-Universität ist er seit 2018 auch Reader (Associate Professor) in Marketing an der School of Business and Management der Queen Mary University of London.

Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der Angewandten Kognitionspsychologie, Entscheidungsforschung, Wirtschaftspsychologie, Risikowahrnehmung und Konsumentenpsychologie.