Ökonomische Variablen wie Arbeitslosigkeit, Bruttoinlandsprodukt oder Inflation lassen sich durch wirtschaftspolitische Entscheidungen beeinflussen. Ein vom österreichischen Wissenschaftsfonds FWF gefördertes Projekt möchte (mathematische) Entscheidungsunterstützungssysteme verbessern – um letztlich auch bessere volkswirtschaftliche Lösungen zu ermöglichen.

„Das Konzept der optimalen Steuerung, das wir im Projekt betrachten wollen, findet in verschiedenen Bereichen Anwendung: Ingenieurwesen, Medizin, Biologie und auch Ökonomie“, so die Volkswirtschaftsexpertin Viktoria Blüschke-Nikolaeva. Eine der zentralen Fragen in der Ökonomie sei, so führt sie weiter aus: „Welche Entscheidungen sind zu treffen, um gleichzeitig hohes Wachstum, niedrige Arbeitslosigkeit und Inflation zu haben?“

Um diese und andere Fragen zu beantworten, werden im Rahmen des Projekts zwei Algorithmen entwickelt. Das erste „klassische“ Instrument wird auf Basis von dem Algorithmus OPTCON2 gebaut. Das Forschungsteam möchte zwei spezifische Innovationen erarbeiten, und zwar das aktive Lernen und die Berücksichtigung von rationalen Erwartungen. Das zweite Instrument soll eine neue Methodik für die zuverlässige Anwendung von flexiblen Optimierungsverfahren darstellen.

Das Forschungsteam wird dafür bis Ende 2021 die Algorithmen theoretisch entwickeln und in einer entsprechenden Software implementieren. Außerdem will Viktoria Blüschke-Nikolaeva die neuen Werkzeuge in die Realität umsetzen und auf ein größeres makroökonomisches Modell in Österreich anwenden. Zu den Zielen des Projekts erläutert sie: „Die neuen Methoden sollen in der Wirtschaftspolitik einen großen Nutzen entfalten, indem den politischen Entscheidungsträgerinnen und –trägern mehr Wissen über die Wahl optimaler Strategien zur Verfügung steht. Außerdem können die neuen Instrumente auch in anderen Bereichen der Forschung, wie Umweltschutz oder auch Medizin, angewandt werden.“