Es ist ein unentdecktes Land, das auf uns wartet: Fliegen dort autonome Drohnen, werden Geschäfte nur noch in digitaler Währung abgewickelt und finden Behördenwege ausschließlich im Internet statt?

Diese Zukunftsfragen waren am Mittwoch Thema beim Digitalisierungskongress des Landes Kärnten, das für 2018 das „digitale Jahr“ ausgerufen hat. Dem Ruf gefolgt ist unter anderem die Fachhochschule Kärnten, die durch Rektor Peter Granig am Kongress vertreten war. Dort stellte vor einem Publikum aus Politik, Wirtschaft und Forschung klar, wie sich die FH angesichts der Herausforderungen der digitalen Transformation positionieren will.

„Im Bildungsbereich sehen wir diese Entwicklung als große Chance, um uns neu aufzustellen. Wir schaffen neue Bildungsangebote und etablieren neue Lernmethoden, um der digitalen Transformation gerecht zu werden“, sagt der Techniker und Betriebswirt, der seit 2016 an der Spitze der FH steht. Er sieht eine neue Mischung aus Präsenz- und Fernlehre auf Studierende zukommen: z. B. Inverted Classrooms.

Soziale Kompetenzen sollen in diesen Unterrichtsformen, wo die Studierenden den Stoff zu Hause lernen und an der Hochschule mit den Lehrenden reflektieren, allerdings nicht zu kurz kommen. „Wir werden mit den entsprechenden Angeboten gegensteuern, um zu erreichen, dass jungen Menschen verantwortungsvoll mit den neuen technischen Möglichkeiten umgehen“, sagt Granig. Um diese Möglichkeiten aber überhaupt erst nutzen zu können, brauche es die entsprechende Infrastruktur – und da sei das Land Kärnten besonders gefordert: „Als Land der Täler muss Kärnten gerade dort Akzente setzen. Die digitale Transformation bietet enormes Potenzial für die Wirtschaft in den Regionen. Sie können ihre Standortnachteile kompensieren und in Vorteile umwandeln.“

Dabei will die FH Kärnten die regionalen Unternehmen unterstützen – mit praxisnaher Forschung, die innovativen Projekten der Wirtschaft, Landwirtschaft, Verwaltung und des Tourismus konkrete Hilfestellungen leistet. „Wenn wir das konsequent umsetzen, besteht die Chance, Kärnten ganz nach vorn zu bringen“, sagt Granig.