Seit Oktober 2017 ist Dietmar Jannach Universitätsprofessor für Wirtschaftsinformatik am Institut für Angewandte Informatik. Seine Antrittsvorlesung hält er am 15. März zum Thema „Empfehlungssysteme – Mehr als intelligente Algorithmen“.
Zum Inhalt des Vortrags
Automatisierte Empfehlungen sind heutzutage allgegenwärtig, sowohl im Web als auch in mobilen Apps. In der Informatikforschung wurden in diesem Umfeld in den letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht. Ziel der Forschung ist es, möglichst exakt vorherzusagen, wie relevant bestimmte Objekte für den einzelnen Benutzer sind. Das Empfehlungsproblem wird in diesen Arbeiten oft als Problem der Vervollständigung einer dünn besetzten Matrix aus Benutzern und Objekten betrachtet. In diesem Vortrag wird darauf eingegangen, warum Algorithmen mit einer hohen Vorhersagegenauigkeit nicht unbedingt diejenigen sind, die zu den nützlichsten Empfehlungen für die BenutzerInnen in der Praxis führen. Ausgehend von diesen Erkenntnissen wird ein konzeptueller Rahmen vorgeschlagen, der von einer algorithmenorientierten Vorgehensweise zu einem interdisziplinären ziel- und nutzenorientierten Forschungsansatz führt.
Zur Person
Dietmar Jannach, geboren 1973 in Klagenfurt, ist seit Oktober 2017 Universitätsprofessor für Wirtschaftsinformatik am Institut für Angewandte Informatik der Fakultät für Technische Wissenschaften.
Dietmar Jannach studierte Angewandte Informatik mit dem Schwerpunkt Betriebswirtschaftslehre an der Universität Klagenfurt und promovierte im Jahr 2001 mit einer Arbeit zur Anwendung von Methoden der künstlichen Intelligenz im betrieblichen Umfeld.
Er habilitierte sich im Jahr 2005 für das Fach Informatik an der nunmehrigen Alpen-Adria-Universität Klagenfurt. Parallel dazu gründete er im Jahr 2003 gemeinsam mit anderen Kollegen ein Start-up-Unternehmen im Bereich der Informationstechnologie, für welches er bis zu seinem Ausscheiden im Jahr 2008 in verschiedenen Rollen tätig war. Im Jahr 2008 folgte er einem Ruf an die TU Dortmund und leitete dort zwischen 2008 und 2017 den Lehrstuhl für Dienstleistungsinformatik.