Am 28. September fand an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt erstmalig die feierliche Verleihung des Titels „Kooperationsschule der AAU“ statt. Fünf Kärntner Schulen arbeiten zukünftig im Bereich wissenschaftlicher Forschungsarbeit intensiv zusammen.

Eine qualitativ hochwertige LehrerInnenausbildung gehört zu den zentralen Aufgaben der AAU. Um diese leisten zu können, bedarf es für die wissenschaftliche Forschung und forschungsgeleitete Lehre eines intensiven Kontakts mit der Praxis. „Mit der Verleihung des Titels ‚Kooperationsschule‘ soll eine intensive Kooperation zwischen der Universität und Schulen sichtbar gemacht werden“, sagte Doris Hattenberger, Vizerektorin für Lehre, bei der Begrüßung zur Festveranstaltung. Sie bekräftigt, dass damit Rahmenbedingungen für einen regen Gedanken- und Erfahrungsaustausch zwischen LehrerInnen, Studierenden, SchülerInnen und WissenschaftlerInnen zu Fragen des Unterrichts- und der Schulentwicklung geschaffen werden. „Alle Beteiligten sollen gleichermaßen profitieren.“ Für Doris Hattenberger sei ein intensiver Dialog zwischen Forschung und Praxis für eine qualitativ hochwertige LehrerInnenaus- und –weiterbildung ebenso unverzichtbar wie für die Weiterentwicklung der täglichen Schulpraxis.

Im Zentrum der vierjährigen Kooperation steht die gemeinsame Durchführung schulbezogener Forschungsprojekte unter der Einbindung von LehrerInnen, WissenschaftlerInnen, Studierenden und SchülerInnen zu Fragestellungen aus dem Schulalltag, den bildungswissenschaftlichen Grundlagen, der Fachwissenschaft und/oder der Fachdidaktik.

Fünf Schulen dürfen sich als „Kooperationsschule der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt 2017-2021“ bezeichnen. Diese sind: Europagymnasium Klagenfurt, Ingeborg-Bachmann-Gymnasium, Praxisschule – Verbundmodell Neue Mittelschule, Höhere Lehranstalt für Wirtschaft & Mode und Waldorfschule Klagenfurt.

Hermann Wilhelmer, Schulleiter der Höheren Lehranstalt für Wirtschaft & Mode in Klagenfurt, sieht sich zukünftig mit vielen gesellschaftlichen Herausforderungen konfrontiert, in denen „wir uns als Schule mit unseren PartnerInnen an der Universität stellen wollen“. Dazu zählen etwa die fortschreitende Digitalisierung und Individualisierung des Unterrichts, die neuen Rollenanforderungen an Lehrende und an das Schulmanagement, die psychischen und sozialen Stressfaktoren, die die SchülerInnen aus ihrem Lebensumfeld in die Schule mitbringen oder Inklusion. „Durch diese Kooperation sind wir sicher, dass sich im gemeinsamen Tun und Forschen spannende Perspektiven und Ideen entwickeln werden.“

Ähnlich sieht dies auch Gerhard Hopfgartner, Direktor des Europagymnasiums Klagenfurt: „Die Kooperation bietet die Chance, fächerübergreifend zu erforschen, welche Auswirkungen die Digitalisierung auf das Lernen, Wissen und Erleben der SchülerInnen hat.“

Im Rahmen der feierlichen Titelverleihung hielt Universitätsprofessor Lutz-Helmut Schön, Leiter des Zentrums für LehrerInnenbildung der Universität Wien, eine Keynote zum Thema „Voneinander lernen! Zur Kooperation zwischen Schulen und Universität“.

Kick-off

Die Zusammenarbeit zwischen den Kooperationspartnern wird an der AAU von der Projektleiterin Judith Koren in Abstimmung mit der School of Education (SoE) organisiert und koordiniert. Bei regelmäßigen Treffen zwischen den Kooperationspartnern werden Aktivitäten abgestimmt und Maßnahmen geplant.

Der offizielle Projektstart mit den fünf Kooperationsschulen der AAU findet im Rahmen der Kick-off-Veranstaltung „Kooperation zwischen Schulen und Universität neu gedacht“ am 16. Oktober 2017 an der AAU statt. Ziel der Veranstaltung ist eine Projektinitialisierung, bei der Ideen zu einem konkreten Auftrag weiterentwickelt werden sollen.