Nach all den Steuergeld-Millionen, die mit der Seebühne am Klagenfurter Wörtherseeufer schon versenkt wurden, kann es nicht wundern - dass erst eine Deutsche kommen musste, die einen völlig unverdorbenen Blick auf den Metnitzstrand warf. Und dabei erkannte: Der Ort hat enorm viel Potenzial. Gerade für kulturelles Umfeld.

Nix los. Angela Lambea, Architektur-Professorin aus Deutschland, die seit einem Jahr am FH-Standort Spittal/Drau lehrt, wohnt in Klagenfurt. Und radelt gerne den Norduferweg entlang. Ihr Eindruck: Traumhafte Landschaftskulisse, ein magischer Ort, aber nix los!

Projekt-Idee. "Da entstand die Idee für ein Projekt mit Architektur-Studenten", erzählt Sonja Hohengasser, Lambeas wissenschaftliche Assistentin. Die (fiktive) Vorgabe war, den Metnitzstrand baulich zu einem "Kultur-Ufer" umzugestalten, das ganzjährig bespielt werden könnte - mit Theaterstücken und/oder Musikfestivals.

Großer Aufwand. Für das Projekt wurde ordentlich Aufwand betrieben: Ältere Architektur-Studenten von der TU Berlin wurden eingeladen, sich gemeinsam mit den jungen Studiosi aus Spittal dahinterzuklemmen. Zum Schluss rotteten sich 54 Studenten in der Aula des Spittaler "Spittl", dem Headquarter der Kärntner FH, zusammen und versuchten die "Neuinterpretation" der Wörtherseebühne - wahlweise inklusive Erweiterung um einen fixen Kulturbaukörper an Land, der auch im Winter genutzt werden könnte.

Ihr gemeinsames Ziel: Aus der einzigartigen Kulisse heraus ein Konzept zu entwickeln, das die Landschaft in behutsamer Weise integriert. "Am Ende standen 20 völlig unterschiedliche, durchwegs interessante Konzepte", erzählt Hohengasser. Die allesamt als "Vorschläge von Studierenden" zu werten sind. Keine Ambitionen also, diese neuen Bühnen-Lösungen für den Wörthersee dem Landeshauptmann vorzuschlagen? "Reizvoll wäre es natürlich...mal sehen."