Der Sanierungsfall Nummer eins auf der Alpen-Adria-Universität: Im 1971 errichteten so genannten Vorstufengebäude sind Wasserkübel in den Seminar-Räumen mittlerweile ein fixer Teil der Einrichtung. Denn seit fast einem Jahr tropft es bei Regen von der Decke. Grund: Das mehr als 30 Jahre alte Dach ist undicht. Damit noch nicht genug: Auf dem Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft blüht auch der Schimmel an allen Ecken und Enden.

Priorität. Rektor Heinrich C. Mayr weiß um das Problem: "Dieses Uni-Gebäude hat absolute Priorität bei den Umbauten, es gibt allerdings einige Hindernisse." Denn die Denkmalschützer sind gegen einen radikalen Umbau des vom berühmten Kärntner Architekten Roland Rainer geplanten Gebäudes (siehe Info). Vor allem Rainers Tochter Eva Rubin - selbst Architektin - plädiert für eine weitgehende Erhaltung der historischen Bausubstanz. Was wiederum die zügige Renovierung verhindert.

"Katastrophaler Zustand". Nicht nur Studierende sind davon betroffen, sondern auch die Professoren: Der Vorstand des Publizistik-Instituts, Matthias Karmasin, hält den Zustand des Vorstufengebäudes für katastrophal. "Es muss dringend etwas passieren! Zum Teil gibt es seit fast einem Jahr Löcher an der Decke." Erwin Mattersdorfer, technischer Assistent, sieht das Problem in der schlechten Bausubstanz: "Im Keller steigt der Schimmel an den Wänden fast zwei Meter hoch. Der ganze Komplex gehört abgerissen." Mattersdorfer ist nicht der einzige Lehrbeauftragte, bei dem das Wasser im Büro die Wände runterläuft: "Bei meinem Kollegen Walter Schludermann kam schon des öfteren Wasser durch die Decke. Und ein Seminar-Raum leckt komplett. Wir wollten schon eine Hydrokultur anlegen", sagt Mattersdorfer.

Sanierung. Im Frühling soll jedenfalls mit der Sanierung begonnen werden. Kosten: 2,2 Millionen Euro. Verantwortlich für den Umbau ist die Bundesimmobilien-Gesellschaft (BIG). Sie vermietet die akademischen Gebäude an die Uni. Bei der Renovierung ist zu berücksichtigen, dass das Institut den Plänen des Architekten Rainer nach der Bauphase im Großen und Ganzen entsprechen muss. Außerdem will die BIG den Bau in seinen "Urzustand" bringen, das heißt: originale Lampen, Böden oder Türen, die Rainer damals aussuchte, sollen wieder an Ort und Stelle kommen.

Viele Termine. Institutsvorstand Matthias Karmasin ist nicht optimistisch: "Termine gab es schon viele. Ich gehe die Wette ein, dass wir erst in zwei bis drei Jahren den Umbau besichtigen können."