Seit ihrem Erfolgshit "Super Sommer" 2006 sind Luttenberger*Klug in aller Munde. Im Vorjahr gab es den "Amadeus" für ihre Single "Vergiss mich". Heuer im April erhielten Chrissi Klug und Michelle Luttenberger den wichtigsten österreichischen Musikpreis für ihr Album "Mach dich bereit".

Ihr macht euch gerade bereit für euer morgiges Konzert in Bludenz. Nächste Woche ist Fürstenfeld an der Reihe. Bei wie vielen Auftritten haltet ihr inzwischen eigentlich?

CHRISSI KLUG: Also, schwer zu sagen. So um die 120 sind es bestimmt.

Die Highlights?

MICHELLE LUTTENBERGER: Sicher unser Auftritt auf der WM-Fanmeile in Berlin 2006. Da waren mehr als eine Million Menschen unterwegs. Oder das Donauinsel-Fest im Vorjahr.

Ausbildung & Co.

Und zwischen den Konzerten? Proben und Partys?

CHRISSI: Ja, das ist das gängige Klischee. Stimmt natürlich nicht. Es gibt zwei Varianten: Wenn wir unterwegs sind, stehen wir sehr früh auf, fahren mit dem Bus zum Konzertort, machen den Sound-Check und Interviews. Da bleibt wenig Zeit für etwas anderes. Die andere Variante ist relaxter. Da stehen wir auch einmal um zehn auf, gehen ins Studio, singen uns ein, gehen essen. So um neun sind wir wieder zuhause und hauen uns vor den Fernseher. Auf Partys gehen wir eher selten.

Wenn das mit dem Erfolg nicht klappt, gehen wir wieder zur Schule, habt ihr in unserem letzten Interview gesagt. Ist das Thema abgehakt?

MICHELLE: Ich hoffe schon. Wir arbeiten gerade an unserem zweiten Album, das im Herbst erscheint. Dann können wir sagen, ob es weiter geht -ob das Album ankommt. Wenn Schule, dann höchstens Abendschule.

Begonnen hat ja alles mit einem kleinen Konzert 2004. Wie ging es weiter?

CHRISSI: Michelle hat damals spontan bei einem Auftritt meiner Schulband mitgesungen - und das hat gepasst. Wir haben uns danach öfter getroffen. Nachdem ich Alexander Kahr, den Produzenten, flüchtig kannte, haben wir uns irgendwann entschlossen, bei ihm vorzuspielen. Mein Papa hat uns mit dem Auto nach Wien mitgenommen, ich mit der Gitarre unterm Arm. Alles hat super funktioniert. Der Alex war begeistert und hat sich dann dafür eingesetzt, dass wir einen Vertrag mit einer deutschen Plattenfirma bekommen. Danach ist unser Manager Gerald Leichnitz dazugestoßen.

Welche Rolle spielt das Management, welche der Produzent? Wer ist der Boss?

MICHELLE: Wir sind eine Art Kleinfamilie, in der jeder gleichberechtigt ist. Jeder kann Ideen liefern. Es ist nicht so, dass wir nur die Künstler sind, die alles ausführen müssen.

Es gibt viele talentierte Musiker, aber nur die wenigsten schaffen den Durchbruch. Eine Frage des Glücks?

CHRISSI: Es gibt viele Musiker, die mehr können, die anspruchsvollere Musik als wir machen. Am Ende ist es aber wie im Lotto. Es gehört eine Riesenportion Glück dazu. Und natürlich Arbeit. Wir haben alles selber in die Hand genommen und hart gearbeitet. Dabei ist es wichtig, dass man an sich glaubt. Ob man nun zum Vorsingen geht oder sich persönlich bei Radiosendern vorstellt: Nie locker lassen! Denn nur Demobänder zu verschicken und zu warten, reicht nicht.

Ende 2007 seid ihr vier Monate von der Bildfläche verschwunden. Die erste Müdigkeitserscheinung?

MICHELLE: Nein, das war geplant. Wir haben uns zurückgenommen, damit die Leute nicht sagen: Die schon wieder! Jetzt starten wir wieder durch.

Dafür braucht man genug Energie. Woher kommt die?

MICHELLE: Von der Familie und Freunden. Man braucht jemanden, mit dem man reden kann, der für einen da ist.

Worauf muss man als Popstar verzichten?

CHRISSI: Auf emotionale Ausbrüche. Man ist ja ständig unter Beobachtung. Und auf freie Zeiteinteilung.

Und die positiven Seiten?

MICHELLE: Dass man als Mensch, der in der Öffentlichkeit steht, etwas bewegen kann. Wir sind zum Beispiel Botschafter von "Pro Juventute" und unterstützen soziale Projekte.

Und was ist mit Mode, großen Autos?

CHRISSI: Was das Thema Mode angeht, sind wir ziemlich verwöhnt. Wir machen für etliche Firmen Werbung und erhalten als Gegenleistung alles, was wir so zum Anziehen brauchen. Daneben schaue ich aufs Geld, wie jeder andere auch. Wir sind ja selbständig, und wenn wir pausieren, dann kommt nicht viel herein.

MICHELLE: Ich habe mir voriges Jahr einen Audi A3 gekauft, weil ich nach den Konzerten gerne nach Hause fahre. Ansonsten bin ich eher sparsam - wir sind ja keine Millionäre.