Wie kommt man gerade auf die Idee im Trinkwasser-reichen Österreich, Wasserspender einzuführen? Keine Angst davor, dass so ein Produkt bei uns brausen gehen könnte?
ANDREA WAGNER-GREINER: Diese Idee ist elf Jahre alt. Aber das Produkt war bereits in Russland und Frankreich im Fluss und irgendwann haben wir gedacht: Wwarum probieren wir es nicht auch bei uns? Auch wenn Österreich gutes Trinkwasser hat, wir bieten die Flasche als Dienstleistung an.

Ging schon die erste Variante als heiß-kalter Mix an den Start?
WAGNER-GREINER: Ja, damit können wir besonders in den doch zahlreichen Wintermonaten bei uns, der klassischen Teezeit, punkten.

Apropos heißkalt. Sind sie als Chefin eher hitzig oder kühl?
WAGNER-GREINER: Ganz eindeutig eher hitzig (lacht). Klassisch, weiblich emotional, würde ich sagen. Ich sehe mich, wie bei meinen zwei Kindern auch, als Mutter des ganzen Unternehmens. Ich bin jetzt kein Hitzkopf oder so, aber auf jeden Fall ganz emotional mit Herz und Seele dabei.

Hat das Produkt schon kalte Duschen erlebt?
WAGNER-GREINER: Ja, klar. Wir wären heute nicht dort, wo wir sind, hätte nicht ein großer Konzern hinter uns gestanden. Für österreichische Verhältnisse waren unsere Watercoolen ja doch ein für den Markt utopisches Produkt, fast so, als würde man in den USA Lederhosen oder Dirndl verkaufen. Und, ja, es gab einige Situationen, wo wir uns alleine nicht über Wasser halten hätte können.

Was finden Sie denn eigentlich an Mitarbeitern erfrischend?
WAGNER-GREINER: Humor (lacht), eine große Loyalität dem Unternehmen gegenüber und den expliziten Willen, Dinge zu bewegen.

Wenn's beruflich richtig hitzig zugeht: Wie verschaffen Sie sich eine Abkühlung?
WAGNER-GREINER: Zuhause in meinem Pool. Viel Zeit bleibt mir nicht, als klassische berufstätige Mutter, mit zwei Kindern (sieben Jahre und 18 Monate alt). Wenn ich von der Arbeit heimkomme, bin ich nur noch Dienstleisterin meiner Familie. Ruhe und Erholung finde ich Zuhause.

Wie haben Sie es geschafft, die Spanne zwischen Kind und Karriere zu schaffen?
WAGNER-GREINER: Beim ersten Kind, meinem Sohn, war mein Mann eineinhalb Jahre in Karenz. Bei meiner Tochter habe ich mir ein Kindermädchen geleistet und jetzt mit eineinhalb geht sie in die Krabbelstube. Ich war jeweils nur drei Monate daheim?