Ein überraschendes Bild bot sich diese Woche den Salzburgern. Die Brief- und Paketzusteller der Post trugen zum Neustart des Quelle-Versands unterm Arm die neuen Prospekte und auf ihrem Kopf ein blitzblaues Kapperl mit dem Quelle-Logo.

"Eine Dienstanweisung", sagt ein unwirscher Salzburger Briefträger, der nicht genannt werden will. Er fürchtet wie viele andere um seinen Job, wenn er sich offen gegen die Werbeaktion ausspricht. "Als ich am Montag zur Arbeit ging, lag auf dem Tisch das Kapperl und ein 20-Euro-Gutschein von Quelle daneben." Aufsetzen würden die Kappen nur wenige. "Ich setz' mir im Winter keine Sommerkappe auf."

"Das ist für uns ein riesiger Großkunde und wir freuen uns, dass das Unternehmen wieder an Bord ist", sagt Post-Sprecher Michael Homola, "wir finden, das ist eine nette Idee." Die Aktion sei zeitlich ohnehin auf vier Tage befristet gewesen. Es sei auch nicht ausgeschlossen, dass die Aktion in der einen oder anderen Form wiederholt werde. Geplant sei dazu aber noch nichts, heißt es seitens der Post.

Bei Postgewerkschafter Kurt Friedl stößt die Aktion auf wenig Gegenliebe. "Meiner Meinung nach verstößt dies gegen das Postgesetz", so der Gewerkschafter. Dort sei verankert, dass Mitarbeiter von Postdienstleistern genau so gekennzeichnet werden müssen. Für die Bevölkerung müsse klar ersichtlich sein, dass dies ein Zusteller von der Post und nicht von einem Konkurrenzunternehmen sei. "Und das ist nicht gegeben, wenn ich mit einem Quelle-Kapperl durch die Gegend laufen muss", sagt Friedl. Bei der nächsten Vorstandssitzung in Wien werde er diese Kritik einbringen.