Kein Labor - kein Weiterkommen. Es ist eine kollektive Erfahrung von vielen Technik- und Naturwissenschaftsstudenten, die frustriert: Sie verlieren wertvolle Studienzeit, weil sie vorgeschriebene Lehreinheiten in Labors nicht absolvieren können. Laborplätze sind rar und dementsprechend lang die Wartezeiten. Diesem Problem kann mit moderner Kommunikationstechnik Abhilfe geschaffen werden - Wissenschaftler der FH Kärnten sind daran beteiligt.

"Wir beschäftigen uns seit 1998 mit dem Thema E-Learning und haben uns in der Forschung auf Remote-Labs spezialisiert. Das sind Labors, auf die Studenten über das Internet zugreifen können", sagt Andreas Pester. Der Studiendekan des Studienbereiches Engineering & IT betreibt für die FH Kärnten ein internationales Projekt, bei dem ferngesteuerte Labors entwickelt und getestet werden. "Wir kooperieren mit einer Universität in Marokko, die das Labor betreibt. Aus Kärnten stammt die Software, mit der man darauf zugreifen kann und es managen kann", sagt Pester.

Die Vorteile liegen für ihn auf der Hand: Das Labor könne theoretisch 24 Stunden pro Tag, sieben Tage die Woche genutzt werden. "So bringt man mehr Studenten durch." Die Präsenz im Labor könne jedoch nicht ersetzt werden: "Aber man kann sich auf die Laborarbeit vorbereiten, Vorgänge trainieren und so Zeit sparen."

Wenn das so weitergeht - wird sich das Studium bald nur noch zu Hause vor dem eigenen Laptop abspielen? "Nein, Studenten werden weiterhin den direkten Kontakt zu den Professoren brauchen. Aber die Rolle der Lehre wird sich ändern, weg vom Vortragenden, hin zum Coach, der mit den Studenten Fragen und Probleme diskutiert", so Pester.

Blau-weiße Spende für Medizintechniker der FH

Bayerischer Klinikverbund schenkt Studiengang medizinische Geräte um 50.000 Euro. Zwischen dem Studiengang Medizintechnik der FH Kärnten und dem bayerischen RoMed Klinikverbund besteht ein reger Austausch in Forschung und Praxis. Die konstruktive Zusammenarbeit gipfelt nun in einer Gerätespende des Verbundes an die FH Kärnten im Wert von rund 50.000 Euro. FH-Studierende erwerben so wertvolle Zusatzkenntnisse für die Arbeit in Krankenhäusern. Die Spende beinhaltet etwa ein Beatmungssystem aus dem Bereich der Intensivmedizin, mit dem die Studierenden Bedienung und Funktionen kennenlernen können. "Gerade in diesem sensiblen Bereich der Medizin ist es oft schwierig, den Studierenden eine praktische Einführung zu geben", erklärt FH-Professor für Medizintechnik Thomas Schirl. "Umso mehr freuen wir uns über die Unterstützung der RoMed Klinken, allen voran des medizintechnischen Leiters Karl-Heinz Liebscher, denn so haben die Studierenden beim Berufseinstieg einen wertvollen Informationsvorsprung."