Das ausgehobene illegale Waffenlager in Kleindiex ist Gesprächsthema Nummer Eins in der Gemeinde Ruden. Die Hofeinfahrt des betreffenden Gebäudes, das sich mitten in einer Siedlung befindet, ist mit einem Bauzaun versperrt. Die Bezirkshauptmannschaft Völkermarkt hat das Grundstück sperren lassen.

"Lebten sehr zurückgezogen"

Die Einzige, die das behördliche Platzverbot ignoriert, ist die Katze der von der Polizei festgenommenen Bewohner, die zwischen dem am Grundstück gelagerten Unrat laut miauend ihre Besitzer sucht. Nachbarn können über die Bewohner des heruntergekommenen Anwesens nichts Negatives sagen. "Sie lebten sehr zurückgezogen. Gegrüßt wurde aber immer", sagt eine Frau. An die zehn Jahre sollen der Österreicher und die Briten bereits in Kleindiex wohnen.

Die Überraschung über das Ausmaß des illegalen Waffenlagers ist groß, dafür fehlen vielen die Worte. Doch die Menschen vor Ort interessiert auch, was in weiterer Folge mit dem baufälligen Gebäude und dem vermüllten Grundstück passieren wird. "Vielleicht wird jetzt dann endlich einmal aufgeräumt und der Müll entsorgt", hoffen sie.

Waffen im ganzen Haus

Aufgeflogen war das Waffenlager am vergangenen Samstag. Wegen eines medizinischen Notfalls gab es einen Rettungseinsatz in dem Haus. Den Einsatzkräften fielen die vielen Waffen im Gebäude auf, sie verständigten die Polizei. Beamte der örtlichen Polizeiinspektion stellten registrierte und nicht registrierte Waffen samt Munition sicher.

Das ungewöhnlich große, illegale Waffenlager beschäftigte die Polizei noch am Donnerstag. Da wurde das Haus erneut durchsucht. Drei Bewohner, ein 29-jähriger Österreicher und zwei Briten (67), wurden festgenommen. Ein dritter britischer Staatsbürger (69) soll auch involviert sein. "Aktuell gibt es keinen Hinweis auf einen staatsschutzrelevanten Hintergrund", sagt Rainer Dionisio, Sprecher der Landespolizeidirektion (LPD) Kärnten.

Ein Teil der in der Gemeinde Ruden sichergestellten Waffen
Ein Teil der in der Gemeinde Ruden sichergestellten Waffen © LPD Kärnten

Unmengen Munition

Bei der Hausdurchsuchung, die am Mittwoch begonnen hat, wurden weitere Waffen sichergestellt, außerdem "undefinierte Substanzen", so die Polizei. "Ob es sich um Sprengstoff handelt, ist noch unklar", sagt Dionisio. Gerüchten zufolge soll TNT gefunden worden sein. Das kann der LPD-Sprecher allerdings weder bestätigen noch dementieren. Bisher wurde 60 bis 70 Schusswaffen sowie zigtausende Schuss Munition in dem Haus sichergestellt.

Ein sprengstoffkundiger Beamter sowie der Landeschemiker wurden zur Durchsuchung des Anwesens hinzugezogen. Aus Gründen des Eigenschutzes erfolge die Durchsuchung langsam, hieß es von der Polizei.