Zahlreiche Bewohner trauten Montag früh ihren Augen nicht: Vor der Tür lag ein Flugblatt, in dem sie aufgefordert wurden, am Dienstag, also heute, den ganzen Tag nicht aus dem Haus zu gehen. "Bei uns gingen mehrere Anrufe ein. Die Leute wollten wissen, was da los ist", sagt Bürgermeister Stefan Visotschnig.

Straßen-Dreharbeiten. Als Grund für den "Hausarrest" wurden im Schreiben Straßen-Dreharbeiten genannt. Der vermeintliche Absender der ungewöhnlichen Botschaft war den Bleiburgern "vom Sehen her" bekannt: der Österreichische Rundfunk: "Wichtige Mitteilung vom ORF!! Wir filmen morgen die Schönheiten Ihres Ortes. Bleiben Sie tagsüber im Haus!!! Danke!"

Morgenpost. Diese Zeilen entdeckte auch der Altbürgermeister von Bleiburg Othmar Mory in seiner Morgenpost. "Welche Schönheiten sind nur gemeint? Die weiblichen oder die Häuser?", fragte er sich und Griff zum Hörer. Die Antwort des ORF: "Wir haben damit nichts zu tun.

Scherzbold. Das hat sich ein Scherzbold erlaubt", sagt Bernhard Primosch vom ORF-Radio in Klagenfurt. Und auch Visotschnig sieht die Sache als "verspäteten Faschingsscherz": "Wir wissen zwar nicht, wer das war, aber er hat sich viel angetan. Er dürfe um die 1.000 Flugblätter in der Nacht verteilt haben." Das ganze hätte vielleicht doch einen Sinn: "Womöglich wollte er den Menschen helfen, dass sie nicht raus gehen an die Hitze."