Eine Frau und ein Mann stehen an einem Freitag im April in der prallen Sonne mitten auf einem Acker in Waisenberg in der Gemeinde Völkermarkt, ausgerüstet jedoch nicht mit Traktor und landwirtschaftlichen Geräten, sondern mit Gehörschutz, langen Metallstangen, einem Presslufthammer und einem großen Koffer voller Arbeitsgeräte und diverser Flüssigkeiten. Vorbeifahrende Autofahrer verlangsamen ihr Tempo, aber von Weitem lässt sich nicht erkennen, was die beiden auf dem Acker tun. Um das Geheimnis zu lüften: Bei den beiden handelt es sich um Doktorratsstudentin Doris Jetzinger und den Archäologen Martin Fera vom Archäologischen Institut der Universität Wien und sie machten von 12. bis 14. April Probebohrungen für ein Pilotprojekt zur Erforschung historisch-archäologischer Bodendenkmäler. Dieses Projekt wird vom Landesmuseum Kärnten in Zusammenarbeit mit der Universität Wien durchgeführt. Mit Hilfe eines neuen Verfahrens soll die naturwissenschaftliche Datierung von Sedimenten durch „Optisch Stimulierte Lumineszenz“ (OSL) erprobt werden. So soll es zukünftig möglich sein, archäologische Strukturen exakter zu datieren. „Die Methode an sich ist nicht neu, wurde aber in Österreich noch nicht in diesem Bereich angewendet und wir probieren jetzt aus, ob es für unsere Arbeit zielführend ist“, erklärt Jetzinger, die aus Niederösterreich stammt.