Auch wenn der Fleischkonsum allgemein rückläufig ist, bleibt Österreich nach wie vor ein Land der Fleischtiger. Das bekommt auch Österreichs größter Fleischverarbeiter und Wurstproduzent tagtäglich zu spüren. Rund 65.000 Tonnen Frischfleisch werden von der Supermarktkette Spar jährlich in sechs Tann-Werken österreichweit verarbeitet – etwa ein Drittel davon jährlich alleine im größten Werk in Föderlach. Dieses hatte kürzlich gleich dreifachen Grund zum Feiern. Neben dem Hauptjubiläum von Tann (60 Jahre) feierte auch der Standort in Föderlach (50 Jahre) sowie die dazugehörige „Slicing“-Abteilung (20 Jahre) einen runden Geburtstag.

„Wir produzieren bis zu 20.000 Tonnen im Jahr und zwar zum größten Teil Schweinefleischprodukte. Vor allem im Sommer zur Grillsaison läuft unsere Produktion auf Hochtouren“, sagt René Standmann, der seit Dezember 2021 die Tann in Föderlach leitet. Er kennt die Geschichte des Firmenstandortes genau, denn schließlich arbeitete er sich dort seit 2005 als Lehrling die Karriereleiter hoch. Zu dieser Zeit erfolgte von Föderlach aus erstmals die Belieferung der Spar-Zentrale in Slowenien, mittlerweile beliefert Tann von Österreich aus auch Tschechien, Kroatien und Ungarn. Um für die Erschließung neuer Märkte in Österreichs Nachbarländern gerüstet zu sein, wurde das Werk bei Wernberg seit 2003 um ein neues, gekühltes, vollautomatisches Hochregallager erweitert. Zusätzlich wurden in der Abteilung Verpackung zwei Slicerlinien, die eine hohe Portions- und Packungsqualität sicherstellen, integriert.

Von links: Stefan Wolf (leitete über 30 Jahre die Tann), René Standmann, Liposchek und Paul Bacher (Geschäftsführer für Spar Kärnten und Osttirol)
Von links: Stefan Wolf (leitete über 30 Jahre die Tann), René Standmann, Liposchek und Paul Bacher (Geschäftsführer für Spar Kärnten und Osttirol) © KK/Tann

Investitionen gab es in den vergangenen fünf Jahrzehnten laufend. 2013 wurden rund zehn Millionen Euro in eine neue Slicerhalle investiert, sie wurde zuletzt 2021 noch einmal ausgebaut. 2020 wurde um mehrere Millionen Euro das Hochregallager auf rund 4000 Palettenstellplätze erweitert. Mittlerweile verfügt der Standort auch über eine eigene IT-Abteilung. „Innovation mit Kraft aus der Region“ ist laut Standmann das Erfolgskonzept des Standortes: „Dies zeigt sich unter anderem daran, dass viele Mitarbeitende aus der Gemeinde beziehungsweise dem nahen Umfeld kommen.“

350 Mitarbeiter

Die Mitarbeiteranzahl wächst stetig. Mit rund 350 Mitarbeitern ist Tann in Föderlach der größte Arbeitgeber in der Gemeinde Wernberg, die von der Kommunalsteuer profitiert. „Tann hat enorm zur wirtschaftlichen Stärke der Gemeinde beigetragen“, sagt Bürgermeisterin Doris Liposchek (SPÖ). Und das soll auch in Zukunft so bleiben. Denn der Innovationsgeist am einzigen Kärnten-Standort, der 1973 von Fürnitz nach Föderlach verlegt wurde, scheint noch lange nicht erloschen. Erst im Vorjahr wurde mit vier neuen veganen Wurst- und Schinkensorten auf den Zeitgeist reagiert.