Tiefes Motorbrummen, Frauen und Männer in schwerer Lederkluft – es ist wieder so weit, die European Bike Week am Faaker See ist voll im Gange. Dort, wo letztes Jahr noch coronabedingt eine Light-Version mit mühsamer Kontrolle stattgefunden hat, freuen sich die Veranstalter der European Bike Week heuer wieder über ein „volles Haus“. „Sofern das Wetter hält, rechnen wir mit vorpandemischen Besucherströmen“, erklärt Kolja Rebstock, Vizepräsident von Harley Davidson Europa. In Zahlen bedeutet das 120.000 Besucher, 80.000 Motorräder. Alleine 25.000 davon werden heute bei der Parade (sie Grafik) mitrollen, wie auch Georg Overs, Geschäftsführer der Tourismus Region Villach, bestätigt.

Die Grafik zeigt eine schöne Übersicht
Die Grafik zeigt eine schöne Übersicht © KK/Pichler

Kulinarik für Fleischliebhaber

Rund um den Faaker See bietet sich wieder ein wahres Harley-Dorado, mit unzähligen Ständen für Bekleidung und Kulinarik. Wer sich gern pflanzlich ernährt, ist dort freilich fehl am Platz, die Grillstände warten durchgehend mit Fleisch auf, und zwar viel davon, entweder als ganzes Ferkel am Spieß, als Rippchen oder Burger.

Abseits der Kulinarik dominieren im „Harley-Village“ – dort, wo traditionell der Bauernmarkt stattfindet – natürlich die rauen Gestalten in Lederkluft, die es genießen, unter Gleichgesinnten ihren Traum von Freiheit zumindest für eine Woche zu leben: „Ich bin bereits das achte Mal hier, man trifft alte Freunde und lernt neue Leute kennen“, erzählt etwa Klaus Metzger. Er ist aus Bayern angereist. Neben vielen deutschen Kennzeichen entdeckt man auch zahlreiche aus Italien und den Niederlanden. Sie alle nehmen die teilweise lange Anfahrt gerne auf sich.

Einstimmung auf Jubiläen

Die European Bike Week ist heuer nicht nur speziell, weil sie erstmals wieder so erlebbar wird, wie man es sich wünscht. „Wir nutzen das Event heuer als Probe und Einstimmung für 2023“, erklärt Kolja Rebstock. Denn im kommenden Jahr feiert nicht nur die European Bike Week 25-jähriges Jubiläum, die Marke Harley Davidson wird im kommenden Jahr 120 Jahre alt. Deshalb ist auch Bill Davidson, ein Nachfahre der Namensgeber für die Marke und Vizepräsident der Harley-Davidson Motor Company vor Ort: „Es ist schön, hier sein zu können und gemeinsam die Kameradschaft und das Abenteuer der Straße zu leben.“

Abenteuerlich wurde es freilich auch auf den heimischen Straßen, wenngleich die Polizei den Bikern bislang ein positives Zeugnis ausstellt: „Vier Kennzeichnenabnahmen und knapp 200 Organmandate. Es verläuft sehr zivilisiert“, sagt Polizeisprecherin Waltraud Dullnig.

Sehr zur Freude von Sven Kielgas, Organisator der European Bike Week, dem am Donnerstag das Große Ehrenzeichen des Landes verliehen wurde. „Es ehrt mich ungemein, diese Auszeichnung gilt für das ganze Team.“