Mordalarm in Neu-Feffernitz im Bezirk Villach Land. Von einer Bewohnerin einer Wohnanlage wurde gegen 1.15 Uhr angezeigt, dass sie aus einer Nachbarwohnung lauten Lärm wahrnehmen konnte und es kurz darauf still geworden sei. Jemand sei dann aus dieser Wohnung gerannt.

Die Beamten der alarmierten Polizeistreife fanden wenige Minuten später die Wohnungstüre ordnungsgemäß versperrt vor und verschafften sich über den Balkon Zutritt. Die Bewohnerin, eine 31-jährige Österreicherin, lag leblos in der Badewanne. Der inzwischen eingetroffene Notarzt konnte nur noch den Tod der Frau feststellen.

Die Fahrräder der Familie vor dem Mehrparteienhaus in Feffernitz
Die Fahrräder der Familie vor dem Mehrparteienhaus in Feffernitz © Daniel Raunig

Da angesichts der Spurenlage von einem Gewaltverbrechen ausgegangen werden muss, wurde eine Obduktion angeordnet. Das Ergebnis dieser gerichtsmedizinischen Untersuchung steht derzeit noch nicht fest, vermutlich wurde die Frau aber ertränkt. Wie die Polizei mitteilte, war sie im neunten Monat schwanger. Auch der Fötus ist verstorben.

In dieser Wohnanlage kam es zu der schrecklichen Tat
In dieser Wohnanlage kam es zu der schrecklichen Tat © (c) Daniel Raunig

Zwei ihrer minderjährigen Kinder, drei und vier Jahre alt, die sich zum Tatzeitpunkt in der Wohnung befanden, werden vorläufig im LKH Villach betreut. Ob sie Zeugen der Tat wurden, ist bislang nicht erwiesen. Das dritte Kind der Frau ist neun Jahre alt und hielt sich zum Tatzeitpunkt bei der Mutter des Opfers auf. Die Frau bewohnte die Wohnung mit den Kindern alleine.

Ein konkreter Tatverdächtiger konnte noch nicht eruiert werden. Als Folge dessen ist auch die Motivlage derzeit noch völlig unklar.

"Dachte, das Baby kommt"

Die Ermittlungen werden vom LKA Kärnten geführt. "Nach jetziger Sachlage müsse das gesamte Umfeld des Opfers überprüft und befragt werden, diese Aufgabe wird einige Zeit in Anspruch nehmen", sagt Polizeisprecherin Waltraud Dullnigg. Da die Wohnungstüre versperrt war, gehen die Ermittler davon aus, dass die geflüchtete Person ein Naheverhältnis zur Toten hat.

Nachbarn geben an, sie wüssten nicht, ob die 31-Jährige aktuell eine Beziehung gehabt habe. "Aber die Frau hat sich irrsinnig auf das Baby gefreut", erzählt die Nachbarin, Christine Pirkner. Jederzeit hätte es so weit sein können. Von der Tat selbst hätte sie nichts mitbekommen. Pirkner: "Als ich aber in der Nacht den Notarztwagen sah, dachte ich, jetzt kommt das Baby. Und musste erfahren, dass die Frau tot ist." Andere Nachbarn in der Anlage, in der es insgesamt neun Wohnungen gibt, beschreiben die Frau als ruhig und sehr herzliche Mutter. Die Frau soll seit rund drei Jahren in Neu-Feffernitz gelebt haben.

Personenbeschreibung

Vom Tatverdächtigen - es handelt sich um einen Mann - gibt es eine exakte Personenbeschreibung. Das liegt daran, dass er bei seiner Flucht einen Bewegungssensor mit Lichtaktivierung auslöste.

Die Person wird folgendermaßen beschrieben: Der Mann ist 170 bis 180 Zentimeter groß, hat blondes Haar (über die Ohren kurz,  oberhalb etwas länger), ist bekleidet mit einem blau-grauen T-Shirt. Er hielt eine helle Jacke in der Hand (möglicherweise mit Adidas-Streifen) und flüchtete zu Fuß in Richtung Osten.