Von einem Kulturschatz spricht Jakob Kircher, Kurator der evangelischen Pfarrgemeinde Zlan. Gemeint ist damit die sogenannte Ladstätter-Orgel im Gotteshaus in Zlan. Von 1862 bis 1864 erbaut von Jakob Ladstätter, der mit diesem außergewöhnlichen und denkmalgeschützten Musikinstrument mit seinen vier Manualen, 30 Registern, einer riesigen Windlade und etwa 1800 Orgelpfeifen in akribischer Feinarbeit einen wahren „Orgelschatz“ schuf.

Kurator Jakob Kircher und Pfarrerin Andrea Mattioli vor der imposanten „Ladstätter-Orgel“ in Zlan
Kurator Jakob Kircher und Pfarrerin Andrea Mattioli vor der imposanten „Ladstätter-Orgel“ in Zlan © Jandl

Das große Orgelgehäuse erhebt sich in beeindruckender Größe auf zwei Etagen auf der Kirchenempore. Es handelt sich hierbei um die größte je von einem Kärntner Orgelbauer für eine Kärntner Kirche geschaffene Orgel. Bereits Ladstätters Vater baute als Autodidakt eine Orgel in Treßdorf. So dürfte das Interesse von Sohn Jakob geweckt worden sein. Dieser war erst als Lehrer in der Schule in Zlan tätig und soll den Orgelbau ebenfalls autodidakt erlernt haben. In Oberkärnten existieren noch mehr als zehn Orgeln, die Ladstätter zwischen 1835 und 1870 baute. Sein Meisterstück ist zweifelsohne jene in Zlan.

1800 Orgelpfeifen müssen auf Vordermann gebracht werden
1800 Orgelpfeifen müssen auf Vordermann gebracht werden © kk

Wenn man derzeit allerdings auf dem guten Stück in die Pedale tritt, kann es schon passieren, dass es pfeift, jault und manchmal Töne sogar gänzlich ausfallen. „Die Orgel braucht dringend eine Sanierung. Unter anderem müssen die Pfeifen vom Schimmel befreit, Trakturen ausgetauscht und die Elektrik erneuert werden“, sagt Kircher, „Das ist ein wichtiges Projekt, um einen echten Kulturschatz zu erhalten“, ergänzt Andrea Mattioli, seit drei Jahren evangelische Pfarrerin in Zlan/Ferndorf.

Die Sanierungskosten betragen rund 600.000 Euro. Das Projekt wurde ausgeschrieben, fünf Angebote wurden eingeholt. Den Zuschlag soll ein Betrieb aus Deutschland erhalten, der auch im Sinne des Denkmalschutzes am besten bewertet wurde.

Mit diesen Pedalen wurde früher die riesige Windlade im Inneren der Orgel bedient
Mit diesen Pedalen wurde früher die riesige Windlade im Inneren der Orgel bedient © Jandl

Förderzusagen für das Projekt gibt es bereits von Gemeinde, Land und Bundesdenkmalamt. Ein weiterer Teil wird mit Eigenmitteln der Pfarrgemeinde finanziert. Mit der angekündigten Förderzusage des Kulturministeriums soll der Auftrag endgültig erteilt werden. Auch weil man positiv gestimmt sei, dass die letzten 100.000 Euro durch Spenden aufgebracht werden können. Die Sanierung soll im nächsten Jahr starten. Zu Ostern 2024 soll auch die historische Orgel ihre klangvolle Auferstehung feiern.