Wenn Hannes Lindner über Villach spricht, kann der Handelsexperte eine gewisse Zwiespältigkeit nicht leugnen. Einerseits ist er ein großer Fan der Innenstadt, andererseits bietet der Blick auf die Zahlen seiner aktuellen Studie wenig Grund zur Freude. „Die City braucht wirkliche eine Verschnaufpause“, konstatiert der Chef des Beratungsunternehmens Standort+Markt. „Obwohl ich eigentlich kein Fan davon bin – in diesem Fall ist sogar der Widmungsstopp in der Peripherie verständlich.“
Standort+Markt hat das vierte Jahr in Folge die Handelszonen von 15 österreichischen Städten unter die Lupe genommen. Und gemeinsam mit der Favoritenstraße in Wien liegt die Villacher Innenstadt in einer wenig ruhmreichen Kategorie in Front: Mit 14,3 Prozent ist die Leerstandsrate nirgendwo höher. Bei der ersten Erhebung im Jahr 2013/2014 lag dieser Wert noch bei 8,3 Prozent. Mit 10,6 Prozent Leerstand (2013/2014: 7,9 Prozent) hinkt auch Klagenfurt hinterher – der ÖsterreichSchnitt liegt bei 4,8 Prozent. Im Jahresvergleich steigt die Leerstandsrate im ganzen Land.