Es war einer dieser miesen, grauen Herbsttage 1969. Der 28-jährige Baumeister Josef Willroider kleidete sich mit feinem Zwirn, blütenweißem Hemd, perfekt sitzender Krawatte, dunklem Mantel mit Samtkragen und Glacehandschuhen. Josef "Sepp" Willroider, Mitglied der Villacher Bauerngman, erhielt vom Kanzler der Villacher Faschingsgilde, Herbert Hinrichs, den Auftrag, im Hause des Verkehrsministers Weiß vorzusprechen. Grund des noblen Auftritts: Als Faschingsprinz Fidelius XIV. hatte er um die Gunst der Tochter des Herrn Ministers zu werben. Hinrichs: "Die haben wir für dich als Prinzessin ausgesucht. Und vergiss nicht, einen Blumenstrauß für die Frau Mama mit zu bringen." Das war vor 40 Jahren und Sepp Willroider ist der dienstälteste Altprinz der Villacher Gilde. An damals erinnert er sich gerne: "Es war eine schöne Zeit und Elisabeth, meine Prinzessin, wurde auch Taufpatin meiner Tochter."