Internationale Kost in Villach: Seit 15 Jahren serviert(e) Renate Obud in der städtischen Galerie Freihausgasse ein ambitioniertes Programm. Nun wurde die Erkrankte von Dolores Hibler interimsmäßig abgelöst, die mit Kulturreferent Richard Pfeiler den noch von Obud gestalteten Ausstellungs-Reigen präsenierte.

Paukenschlag. Da leuchten schon Namen wie Cornelius Kolig, Hans Bischoffshausen und Arnulf Rainer. Letzterer war auch der erste Künstler, der vor 15 Jahren in der damals neuen Galerie ausstellte, ein viel diskutierter Paukenschlag. Heuer im Herbst kehrt Rainer wieder. Wer sich jetzt für die Lange Nacht der Museen die Hände reibt und Richtung Villach disponiert, wird enttäuscht: Die Werke von Arnulf Rainer werden für diese Zeit abgehängt und durch Arbeiten der zwar engagierten, aber doch in einer anderen Liga fotografierenden Villacher Gruppe "Visible", ersetzt, bis dann ab 13. Oktober noch einmal Rainer zu sehen ist.

"Mehr Besucher". Fraglich bleibt auch die für Dezember anberaumte Schau mit Villacher Stadtansichten, ein Anliegen Pfeilers, für das es aber noch kein genaues Konzept gibt. Der Kulturreferent will "mehr Besucher" in die Galerie bringen. Klar, dass man bei einem Budget von 250.000 Euro jährlich für Galerie und Kunstankäufe auch gute Zahlen (an Besuchern) vorweisen will. Das bisherige Programm war jedenfalls international und hat den Ruf der Galerie gefestigt, wäre schade, würde man zu viele Zugeständnisse machen.

Villacher Stadtansichten. Kurz zum Jubel-Programm, in chronologischer Abfolge: Othmar Eder (Freizeit), Cornelius Kolig (Zeichnungen), Keramikschwerpunkt mit Johannes Zechner (Retorten), das Quartett Bischoffshausen, Eder, Fruhmann und Jaindl. Ab 16. September wie erwähnt Arnulf Rainer, durchschnitten von "Visible", dann die Jung-Künstler des BA-CA-Kunstpreises 2008, im Ausklang die noch nebulosen Villacher Stadtansichten.