Knallende Geräusche vernahmen Samstag gegen 22 Uhr die Bewohner eines Hauses am Villacher Gailspitz. Immer wieder schlugen Projektile an der Fassade im ersten Stock ein. Als die Bewohner ins Freie gingen, um Nachschau zu halten, hörte die Knallerei auf. Kaum waren sie wieder im Haus, prasselten erneut Schüsse an die Wand. Der Hausbesitzer, ein 45-jähriger Angestellter, alarmierte das Stadtpolizeikommando Villach. Beamte der Polizeiinspektion (PI) Neufellach rückten aus, unterstützt von der PI Auen und der Diensthundestaffel Paternion.

In unwegsamem Gelände eingekreist. "Die Schüsse wurden vom Ostufer der Gail aus über den Fluss und den Damm hinweg auf das Haus abgegeben. Unsere Einsatzkräfte kreisten im unwegsamen Gelände die unbekannten Schützen ein", berichtet Chefinspektor Peter Lassnig, Kommandant der PI Neufellach. Ein Beamter der PI Auen entdeckte mit seinem privaten Nachtsichtgerät zwei Gestalten auf einer Sandbank. Die Einsatzkräfte pirschten sich an die Schützen heran. Lassnig: "Als die Beamten Scheinwerfer auf sie richteten, wollten die Täter flüchten, was nicht gelang."

Schützen. Die Schützen - ein Zivildiener (22) und ein Elektrikergehilfe (18), beide aus Villach - hatten ein Luftdruckgewehr, eine Luftdruckpistole und eine Machete bei sich. Bei der Festnahme zeigte sich das schießwütige Duo zerknirscht und reumütig. Sie hätten sich, so sagten die Burschen aus, an der Gail getroffen, um auf Dosen zu schießen. Dazu wurde Alkohol getrunken. Irgendwann wurde die "Ballerei" auf Dosen "fad", spannender schien es, auf das rund 50 Meter entfernte Haus zu schießen. Es hätte ihnen "getaugt", die Einschläge der Projektile zu hören, erklärten die Schützen. Gefährden hätten sie niemanden wollen - deshalb hätten sie das Schießen eingestellt, als Leute aus dem Haus kamen.

Angezeigt. Die Schützen werden angezeigt. Der Schaden am Haus wird erst erhoben.