Straßen in großen Städten, deren Betriebsamkeit und "bodenlose Punkte der Stille" reizten nicht nur Robert Musil. Auch sein Zeitgenosse, der in Villach geborene Maler Arnold Jakob Clementschitsch (1887-1970) war während eines München-Aufenthalts gleichermaßen beeindruckt wie deprimiert. Sein "Familienporträt, München 1914" ist eines der Gemälde, die in der Bank Austria am Hans-Gasser-Platz zu sehen sind.
Gefühle in Gedichten. Der Grauschleier, der sich über Bild und Mienen der Menschen legt, ist wohl aus der Zeit - der erste Weltkrieg ging zu Ende, sein Bruder Toni war gefallen - zu erklären. Melancholische Gefühle drückte Clementschitsch auch in Gedichten ("Wege und Irrwege eines Künstlers") aus.
Leihgaben zusammengetragen. In "Noldes", wie er auch genannt wird, Steinhaus am Ossiacher See residiert jetzt seine Schwiegertochter Sieglinde. Sie hat sich für das Zustandekommen der Ausstellung eingesetzt und geholfen, die Leihgaben, vorwiegend aus Privatbesitz, zusammenzutragen.
Über 40 Stücke. Mehr als 40 Exponate sind es, vom farbenkräftigen Paracelsus bis hin zur Dobner Büste mit dem 1937 "modischen" Schnurrbart. "Nolde war zeitweilig bitter arm, ließ beim Kaufmann anschreiben", erzählt die Schwiegertochter. So wanderten als "Bezahlung" Bilder über die Budel, die heute ein Vielfaches wert sind.
Arnold Clementschitsch, Bank Austria, Villach. Bis 13. Juli (Mo-Do 8 bis 15 Uhr, Fr 8 bis 14 Uhr).