Jene beiden moldawischen Häftlinge, die - wie ausführlich berichtet - am Samstag aus ihrer Arrestzelle in Arnoldstein geflüchtet sind, halten sich offenbar noch in Kärnten auf. Darauf weisen ein Einbruchsdiebstahl sowie die Aussage einer Zeugin hin.

Erneuter Einbruch. Der Einbruch ereignete sich in der Nacht zum Montag, Tatort war das Gebäude des Fußballvereins Fürnitz. Der Hunger der Einbrecher muss groß sein: Sie stahlen zwei Kilo Leberkäse, 2,5 Kilo Wurst, Brot, Semmeln, Getränke. Auch ein schwarzer "Adidas"-Trainingsanzug ist verschwunden.

Nach dem Weg gefragt. Montagvormittag spazierte eine Arnoldsteinerin mit ihrem Hund hinaus in die Schütt. Vom Sportstadion am Waldrand kam ein weißer Ford-Transit-Lieferwagen, in dem zwei Männer saßen, auf sie zugefahren, hielt an. "Wo geht es nach Hermagor?" fragte der Lenker in gebrochenem Deutsch die Passantin. Als diese ihm den Weg zum Gailtalzubringer erklärte, erkundigte sich der Mann noch, ob er durch Arnoldstein fahren müsse. "Ich habe verneint", erzählt die Arnoldsteinerin. "Da fuhr der Mann mit Vollgas und quietschenden Reifen los." Die Spaziergängerin sah, dass der Wagen ein Kennzeichen mit "VL" (Villach-Land) trug: "Ich habe mich gewundert, dass Leute mit einheimischem Kennzeichen den Weg nach Hermagor nicht kennen", so die Frau. "Im nächsten Moment kam mir der Verdacht, dass es sich um Kriminelle handeln könnte." Über Handy alarmierte sie die Polizei. Eine Fahndung blieb ergebnislos.

Männer erkannt. Wieder zu Hause, blätterte die Frau in der Kleinen Zeitung, sah die Fahndungsfotos der Moldawier - und erkannte die Männer aus dem Lieferwagen wieder. "Der 23-Jährige mit dem kurz geschorenen Haar saß am Steuer, bekleidet mit hellgrauem Pulli, heller Hose, heller Schildkappe. Der 22-Jährige war Beifahrer, er trug eine dunkle Sportjacke und eine dunkle Schildkappe", berichtet die Arnoldsteinerin, die erneut die Polizei informierte. Eine Großfahndung wurde eingeleitet, aus der Luft unterstützt vom Hubschrauber Libelle.

Fahndungsfotos. Aufgrund der Fahndungsfotos teilte eine weitere Zeugin der Polizei mit, dass sie die Männer vor einem Monat auf einem Waldweg in Stoßau bei Arnoldstein gesehen hätte: In einem weißen Lieferwagen, in den ein dritter Mann - er kam aus dem Wald heraus - eingestiegen sei.