Herr Melcher, Ihr Kollege Hans Tschemernjak hat mit dem Vorschlag, die Straße rund um den Faaker See in eine Einbahn zu verwandeln und damit attraktiver für den Radfahrer zu machen, einen Stein ins Rollen gebracht. Ihre Meinung?
Hans Melcher: Ich halte die Idee für ausgezeichnet, Tschemernjak hat meine volle Unterstützung. Was wir jetzt für den Radgast anbieten, ist nicht besonders attraktiv. Auf dem oft sehr schmalen Radweg sind natürlich auch die Fußgeher unterwegs, häufig muss man auch die Straße benützen, das ist kritisch. Wenn man die Fahrbahn für Autos nur in eine Richtung führt, kann man die Radwege optimieren.

Wie verankert ist der Radtourismus bereits in der Region?
Hans Melcher:Den Boom, der nach der Rad-Weltmeisterschaft da war, haben wir leider verschlafen. Jetzt müssen wir uns ein neues Profil erarbeiten, unser Gelände ist dafür wunderbar geeignet. Es gibt kupierte Strecken, aber auch Touren für Ungeübte, und das immer vor einer schönen Kulisse. Wir müssen auf Familien setzen, Sicherheit auf den Radwegen als Grundvoraussetzung annehmen. Für die Kleinen vielleicht auch einen eigenen Parcours schaffen.

Welches Rundum-Angebot erwartet sich der Radgast?
Hans Melcher:Kein wirklich aufwändiges. Sehr viele Hotels haben übrigens Räder im Verleih, der Gast braucht noch eine kleine Werkstatt für unproblematische Wartungsarbeiten in Eigenregie und natürlich professionelles Service. Und auch Lokale, die nachmittags Speisen kochen. Wir haben im Karnerhof 30 Räder, die fast immer unterwegs sind.

Wie sollte die weitere Vorgangsweise sein?
Hans Melcher:Wir müssen die Anbindungen an die überregionalen Radwege an der Drau und der Gail optimieren. Die Straße rund um den Faaker See ist nur zehn Kilometer lang und hat viele Abzweigungen, das ist auch gut für die Betriebszufahrten. Als nächstes sollten wir rasch die Voraussetzungen prüfen und zu einer Meinungsbildung aller Beteiligten kommen. Die Einbahnregelung und der Radtourismus sind eine große Chance für unsere Region.