Unzähligen Anrufen mit wüsten Beschimpfungen und Drohungen war eine 16-jährige Schülerin aus Villach seit Juni 2006 ausgesetzt. Die Stalking-Affäre spielte sich im Villacher Stadtteil Fellach ab, wo alle Beteiligten wohnen.

Aus Eifersucht. Motiv für die verbalen Handy-Attacken war Eifersucht. Eine 19-Jährige ­ sie ist Mutter eines eineinhalbjährigen Buben und lebt bei den Eltern ­ war mit einem 21-jährigen Lehrling liiert gewesen. Dann soll die 16-Jährige ihr den Burschen "ausgespannt" haben. Seitdem verfolgte die 19-Jährige die Rivalin mit Handy-Anrufen.

Fotos im Internet. Unterstützt wurde die 19-Jährige beim Stalking von sechs Komplizinnen im Alter von 14 bis 18 Jahren. Auch im Internet gingen die Mädchen auf die 16-Jährige los: Mit beleidigenden und teils auch bedrohenden Texten sowie mit herabwürdigen Fotos mit pornografischem Inhalt. Diese luden die Täterinnen herunter und verfälschten sie dann derart, dass der Eindruck entstand, es handle sich um Abbildungen der 16-jährigen Schülerin.

"Normales" Verhalten. Als sich im März ihre 15-jährige Cousine in die Auseinandersetzungen einmischte, wurde auch sie bedroht. Daraufhin erstatteten die Eltern der Opfer sowie der 21-jährige Freund der Schülerin Anzeige bei der Polizei. "Alle sieben Tatverdächtigen ­ sie sind teils amtsbekannt - sind kooperativ geständig", berichtet Kripo-Ermittler Walter Niedermüller von der Gruppe Gewalt und Sittlichkeit. "Einige von ihnen haben gemeint, es sei normal, dass die Fetzen fliegen, nachdem ihrer Freundin der Freund ausgespannt worden ist."